Software-Konzern SAP will viele Führungspositionen mit Frauen besetzen
Im Frühjahr trennte sich der deutsche Software-Konzern SAP von seiner Co-Chefin Jennifer Morgan, der Vorstand des Dax-Riesen besteht nur aus Männern. Nun will das Unternehmen weiblicher werden.
Der wertvollste deutsche Börsenkonzern SAP will weiblicher werden – und bis 2030 die Hälfte aller Führungspositionen mit Frauen besetzen. Das sagte SAP-Chef Christian Klein der "Süddeutschen Zeitung". "Reine Männerrunden machen auf Dauer nicht erfolgreich", so Klein.
Zurzeit sind bei SAP 25 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt, bislang galt das Ziel von einem Drittel der Führungskräfte bis 2022. Der Vorstand besteht momentan fast ausschließlich aus Männern. Der Konzern hatte sich im Frühjahr von seiner Co-Chefin Jennifer Morgan getrennt.
- Kommentar: SAP hätte mit Jennifer Morgan ein Zeichen setzen können
SAP-Chef: "Schwierig, gemeinsame Linie zu finden"
Morgan und Klein leiteten gerade einmal ein halbes Jahr den Software-Konzern, der unter anderem mit der Deutschen Telekom die Corona-Warn-App entwickelt hat. Als Grund für die Trennung nannte SAP im April die Corona-Krise, die "schnelles, entschlossenes Handeln" und eine klare Führungsstruktur verlange. Die "Entscheidung zurück zum Modell eines alleinigen Vorstandssprechers" sei daher früher gefallen als geplant.
Im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" gibt Klein nun zu: Es habe "zwei, drei inhaltliche Differenzen" gegeben, die etwas größer gewesen seien.
"Für Jen und mich war es schwierig, eine gemeinsame Linie zu finden." Mit ihrem Geschlecht habe die Trennung von Morgan aber nichts zu tun gehabt.
- Eigene Recherche
- Süddeutsche Zeitung: "Mannschaftsführer"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa