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Conti-Aktie fällt ab: Continental macht Milliardenverlust – Jobs in Gefahr


Abschwung in Autobranche
Continental macht mehr als eine Milliarde Euro Verlust

Von dpa, mak

Aktualisiert am 05.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Continental-Hauptsitz in Hannover: Der Automobilzulieferer hat mit Problemen zu kämpfen.Vergrößern des Bildes
Continental-Hauptsitz in Hannover: Der Automobilzulieferer hat mit Problemen zu kämpfen. (Quelle: Schöning/imago-images-bilder)
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Der Abschwung der Autoindustrie macht dem Zulieferer Continental zu schaffen. Das Unternehmen aus Hannover macht einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro. Jetzt kommt noch ein Problem hinzu: Das Coronavirus.

Der Automobilzulieferer Continental hat 2019 den weltweiten Abschwung in der Autoindustrie zu spüren bekommen. Unterm Strich fiel bei dem Dax-Konzern aus Hannover ein Verlust von mehr als 1,2 Milliarden Euro an, nachdem das Unternehmen im Vorjahr noch knapp 2,9 Milliarden Euro verdient hatte.

Wie Conti am Donnerstag mitteilte, waren neben dem "stark rückläufigen Marktumfeld" im laufenden Geschäft die schon bekannte Wertberichtigung früherer Übernahmen ein Grund für die roten Zahlen. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern rutschte von vier Milliarden (2018) auf minus 268 Millionen Euro ab. Der Ausblick lässt wenig Gutes erahnen – unter anderem erhöhen die möglichen Folgen des neuen Coronavirus die Risiken für Nachfrage und Produktion.

"Das vergangene Jahr hat deutliche Bremsspuren in der ganzen Automobilindustrie hinterlassen", sagte Vorstandschef Elmar Degenhart. Dabei habe sich Continental im Vergleich zum Gesamtmarkt noch relativ gut geschlagen.

Der Umsatz legte 2019 minimal um 0,2 Prozent auf knapp 44,5 Milliarden Euro zu. Schätzungen zufolge sank die globale Autoproduktion um etwa sechs Prozent – die aus eigener Kraft erzielten Erlöse gingen bei den Hannoveranern währenddessen um 2,6 Prozent zurück. Bereinigt vor allem um Abschreibungen stand immerhin noch ein Betriebsergebnis von 3,2 Milliarden Euro in der Bilanz.

Coronavirus setzt dem Zulieferer zu

Wegen der mauen Konjunktur entwickelten sich die Verkäufe etlicher Autobauer zuletzt schlecht. Gleichzeitig baut Degenhart Continental in Richtung Sensorik, Elektronik, Software und E-Mobilität um – im Gegenzug werden Bereiche der klassischen Hydraulik und Technik für Verbrennungsmotoren gekappt oder sollen zum Teil ganz auslaufen.

Infolge der Ausbreitung des neuen Coronavirus erhöht der Zulieferer und Reifenhersteller derzeit seine Vorsichtsmaßnahmen. So wurden Geschäftsreisen von und nach China sowie Südkorea und in Teile Italiens eingeschränkt.

Die Folgen der Epidemie spiegeln sich auch in den Prognosen zum weiteren Jahresverlauf wider. "Für 2020 erwartet Continental keine Belebung des wirtschaftlichen Umfelds", hieß es.

Jobs bei Conti sind in Gefahr

In der Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen rechne man mit zwei bis fünf Prozent Rückgang. "Diese Einschätzungen berücksichtigen die bis zum heutigen Tag erfassbaren Auswirkungen des Coronavirus auf das Produktionsvolumen." Beim Großkunden Volkswagen hieß es zuletzt, die Lage entspanne sich. "Aber wir fahren auch auf Sicht."

Zum Jahreswechsel beschäftigte Continental mehr als 241.000 Mitarbeiter, etwas weniger als im Vorjahr. Beim Umbauprogramm "Transformation 2019-2029", das auch Jobs kosten könnte, würden nun "zusätzliche Maßnahmen geprüft".

Zwar sollen möglichst viele Mitarbeiter weiterqualifiziert werden, es könnte jedoch auch einen empfindlichen Personalabbau geben. Bis 2023 dürften bei Conti weltweit rund 15.000 Arbeitsplätze von "Veränderungen" betroffen sein, davon 5.000 in Deutschland. Degenhart betonte, die beiden wesentlichen Ziele für den künftigen Erfolg seien "eine ständig steigende Produktivität und dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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