Bußgeldverfahren eingeleitet H&M-Chefs sollen Mitarbeiter ausspioniert haben
Datenschützer haben ein Bußgeldverfahren gegen den Modehändler H&M eingeleitet. Der Vorwurf: Vorgesetzte hätten über Jahre hinweg sensible Daten der Mitarbeiter illegal gesammelt.
Gegen Hennes & Mauritz ist einem Bericht der "FAZ" zufolge in Deutschland ein Bußgeldverfahren wegen des Verdachts der Ausforschung von Mitarbeitern eingeleitet worden. Der Verdacht massiver Verstöße gegen Datenschutzrechte des Personals habe sich erhärtet, erklärte der Landesdatenschutzbeauftragte in Hamburg, Johannes Caspar, laut "FAZ"-Vorabbericht vom Samstag.
Caspar ist demnach für die schwedische Modekette zuständig, weil sie ihren Deutschlandsitz in der Hansestadt hat. Bei den Vorwürfen gehe es um Informationen zu Krankheiten und anderen persönlichen Umständen von Mitarbeitern des H&M-Kundenzentrums für Deutschland und Österreich mit Sitz in Nürnberg.
Mitarbeiter entdeckten brisantes Material
"Das qualitative und quantitative Ausmaß der für die gesamte Leitungsebene des Unternehmens zugänglichen Mitarbeiterdaten zeigt eine umfassende Ausforschung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den letzten Jahren ohne vergleichbares Beispiel ist", so Caspar laut dem Bericht. Die Datenspeicherung war demnach vor Monaten aufgeflogen, als Mitarbeiter des Kundencenters beim Durchstöbern interner Dateien im IT-System zufällig offen zugängliche Ordner mit brisantem Material entdeckten.
H&M teilte laut "FAZ" auf Anfrage schriftlich mit, man nehme den Vorfall weiterhin sehr ernst und bedauere ihn aufrichtig. Das Unternehmen kooperiere nach wie vor voll mit der Datenschutzbehörde und habe eine Reihe von Maßnahmen ergriffen.
- Nachrichtenagentur Reuters