Für mehrere Milliarden Dollar Bayer verkauft Tiermedizinsparte "Animal Health"
Bayer verkauft seine Tiermedizinsparte an einen US-Wettbewerber. Die Milliardeneinnahmen benötigt der Pharmakonzern nach der Monsanto-Übernahme für den Schuldenabbau.
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer verkauft seine Tierarzneimittelsparte für 7,6 Milliarden US-Dollar (6,85 Milliarden Euro) an den US-Konzern Elanco. Das teilte Bayer in Leverkusen mit. Von der Summe sollen 5,3 Milliarden Dollar in bar beglichen werden. Die übrigen 2,3 Milliarden werden in Aktien von Elanco gezahlt.
Bayer gibt kleinste Sparte ab
"Animal Health" ist die kleinste Sparte im Bayer-Konzern. Die Tochterfirma mit Sitz in Monheim bei Düsseldorf und Produktionsanlagen in Kiel und Shawnee (USA) hat rund 3.700 Mitarbeiter – das sind nur gut drei Prozent der Bayer-Belegschaft insgesamt. Mit den Einnahmen können die Leverkusener den Schuldenberg drücken, der durch die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto entstanden war. Unlängst hatte Bayer bereits mit Anteilen an einem Chemieparkbetreiber Kasse gemacht.
Der Firmenteil, der nun verkauft wurde, kam 2018 auf einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro, die Geschäfte waren profitabel. Zum Vergleich: Der Konzernumsatz lag bei knapp 40 Milliarden Euro.
US-Rivale Elanco ist feste Branchengröße
Die Bayer-Sparte verkauft Floh-, Zecken- und Entwurmungsmittel sowie Halsbänder zur Abwehr des Ungeziefers. In ihrem Geschäftsbericht 2018 attestierten die Leverkusener der Sparte positive Perspektiven: Die Weltbevölkerung steige und es gebe höhere Durchschnittseinkommen. "Dies führt zu einem vermehrten Haustierbesitz und im Nutztierbereich zu einem steigenden Fleisch- und Milchkonsum" – dementsprechend steige auch die Nachfrage an Arzneimitteln für Tiere.
- Glyphosat-Klagen: Bayer bietet milliardenschweren Vergleich an
- Risiko Monsanto: Wie hoch wird die Glyphosat-Rechnung für Bayer?
- Erpressungsmasche: Betrüger nutzen das Leid von Haustierbesitzern aus
Elanco, das einst dem US-Pharmariesen Eli Lilly gehörte und von diesem an die Börse gebracht wurde, ist mit weltweit bisher 5.600 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt 3,1 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) eine feste Branchengröße. Die Firma sorgte bereits 2015 für Aufsehen, als sie die Tiergesundheitssparte des Schweizer Konzerns Novartis schluckte.
- Nachrichtenagentur dpa