Konkurrenz verdirbt Geschäft Lufthansa: Quartalsgewinn bricht deutlich ein
Der Lufthansa-Gewinn ist um 25 Prozent eingebrochen. Ein Grund dafür ist der anhaltend starke Preiskampf in Europa. Doch auch bei der günstigen Tochter Eurowings häufen sich die Verluste. Die Börse reagiert negativ.
Der Preiskampf im Europageschäft und die gestiegenen Kerosinpreise haben der Lufthansa im zweiten Quartal wie erwartet einen deutlichen Gewinneinbruch eingebrockt. Obwohl der Umsatz mit 9,6 Milliarden Euro rund vier Prozent höher ausfiel als ein Jahr zuvor, ging der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) um ein Viertel auf 754 Millionen Euro zurück. Der Überschuss sackte wegen einer bereits angekündigten Steuerrückstellung sogar um 70 Prozent auf 226 Millionen Euro ab.
Wettbewerb mit den Billigfluggesellschaften
"Wir erwarten, dass der europäische Markt bis mindestens Ende 2019 weiter vom Preiskampf belastet bleibt", teilt die Lufthansa mit. Vor allem in Deutschland und Österreich sei der Wettbewerb mit den expandierenden Billigfluggesellschaften hart. Die Lufthansa-Führung um Vorstandschef Carsten Spohr hatte bereits Mitte Juni ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr gekappt.
Sie geht nun weiterhin von einem operativen Gewinn zwischen zwei und 2,4 Milliarden Euro aus. Ursprünglich hätten es 2,4 bis 3,0 Milliarden Euro werden sollen.
Eurowings-Verlust wird größer
Die zu einer komplexen Sanierung anstehende Billigtochter Eurowings und das Frachtunternehmen Lufthansa Cargo schrieben im Tagesgeschäft sogar rote Zahlen. Zusammen mit dem negativen ersten Quartal hat Lufthansa in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 116 Millionen Euro Verlust eingeflogen. Vor einem Jahr stand hier noch ein Gewinn von 713 Millionen Euro.
- Ende des Billig-Fliegens? Ryanairs Gewinn bricht ein
- Neue Reihenfolge: Lufthansa ändert Boardingsystem für Fluggäste
- Rassismusvorwurf: Airline streicht anstößige Werbung
An der Börse wurden die Zahlen und Prognosen sehr negativ aufgenommen. Die Lufthansa-Aktie sackte zeitweise um mehr als sechs Prozent ab und war damit größter Verlierer im Dax.
- Nachrichtenagentur dpa