Möglicher harter Brexit Bank von England warnt vor Immobiliencrash
Der Bankmanager Mark Carney befürchtet einen Immobilieneinbruch in Großbritannien als Konsequenz eines möglichen No-Brexit-Deals. Er machte "düstere und ernüchternde Vorhersagen" für das Land.
Der Chef der britischen Notenbank, Mark Carney, hat Medien zufolge vor einem drastischen Verfall der Immobilienpreise in Großbritannien gewarnt, falls es keinen geordneten Brexit geben sollte. Er verglich die möglichen Auswirkungen eines EU-Austritts ohne Abkommen demnach mit der Finanzkrise von vor zehn Jahren.
Großbritannien scheidet am 29. März 2019 aus der EU aus. Die Austrittsgespräche verlaufen aber nur schleppend. Sollten sie scheitern, könnten die Immobilienpreise innerhalb von drei Jahren um 35 Prozent fallen, warnte Carney bei einer Sondersitzung des britischen Kabinetts am Donnerstag.
- Drohender No-Deal-Brexit: Britische Führerscheine könnten in der EU ungültig werden
- Drohender Chaos-Brexit: Europas begründete Angst vor dem B-Day
Gleichzeitig sagte Carney eine steigende Inflation, steigende Zinsen und höhere Arbeitslosigkeit voraus. Unzählige Hausbesitzer könnten in Schwierigkeiten geraten, ihre Kredite zurückzuzahlen.
"Die Vorhersagen waren düster und ernüchternd", zitierte die "Financial Times" einen Teilnehmer. Trotzdem hätten die Kabinettsmitglieder respektvoll zugehört.
In der Vergangenheit war Carney, der kürzlich ankündigt hatte, wegen des EU-Austritts länger als geplant auf seinem Posten zu bleiben, wegen seiner Brexit-Warnungen angegriffen worden. Der konservative Abgeordnete und glühende Brexit-Befürworter Jacob Rees-Mogg hatte ihn kürzlich als den "Hohepriester des Projekts Panikmache" bezeichnet.
- dpa