Nach Brexit-Rede von May US-Ratingagentur stuft Großbritannien herunter
Die US-Ratingagentur Moody's hat ihre Einschätzung der Bonität Großbritanniens gesenkt. Die Kreditwürdigkeit des Landes werde von "Aa1" auf "Aa2" abgestuft.
Der Ausblick des Ratings sei "stabil". Moody's erwartete nach eigener Aussage künftig ein höheres Haushaltsdefizit für Großbritannien, da nach Jahren der finanziellen Einschnitte der politische und soziale Druck wachse, die Ausgaben wieder zu erhöhen.
Auch der Austritt des Landes aus der Europäischen Union werde nach Ansicht der Ratingagentur die Wirtschaftskraft Großbritanniens schwächen. Für das Jahr 2018 prognostizierte Moody's ein Wirtschaftswachstum von 1 Prozent für Großbritannien. In diesem Jahr waren es noch 1,5 Prozent gewesen.
Nur wenige Stunden zuvor hatte Großbritanniens Premierministerin Theresa May in einer Brexit-Rede in Florenz für einen geordneten Austritt des Landes aus der EU plädiert. Demnach sei Großbritannien bereit, nach dem Brexit noch zwei Jahre in Kassen der EU einzuzahlen. Nach dem formellen Ende der EU-Mitgliedschaft am 29. März 2019 sollte es eine etwa zweijährige Übergangsphase Großbritanniens im Binnenmarkt geben, während der London bereit sei, finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen, sagte May.