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BIP: Deutsche Wirtschaft 2016 stärker gewachsen als zuvor


Bruttoinlandsprodukt
Deutsche Wirtschaft 2016 stärker gewachsen als zuvor

Von afp, dpa, reuters, t-online
12.01.2017Lesedauer: 2 Min.
Container-Verladung im Osthafen von Frankfurt am Main.Vergrößern des Bildes
Container-Verladung im Osthafen von Frankfurt am Main. (Quelle: dpa-bilder)

Die Wirtschaft Deutschlands ist im vergangenen Jahr um überraschend positive 1,9 Prozent gewachsen. Das ist mehr als das 1,7-Prozent-Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2015, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

2014 war ein Wachstum von 1,6 Prozent verzeichnet worden. Antrieb für die Steigerung im vergangenen Jahr war der kräftige Konsum: Die Kauflust der Verbraucher und die Ausgaben des Staates, auch für die Unterbringung Hunderttausender Flüchtlinge, trugen maßgeblich dazu bei.

Das deutsche nominale BIP lag 2016 bei 3133,9 Milliarden Euro. Das entspricht 29 Prozent des BIPs der Eurozone und 21 Prozent der Wirtschaftsleistung der gesamten EU mit ihren 28 Mitgliedsstaaten.

Gute Basis für die Wirtschaft

Den Bundesbürgern sitzt das Geld locker. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist historisch günstig und die Inflation niedrig - auch wenn die Teuerung im Dezember wegen gestiegener Energiepreise anzog.

Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 2,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor, die staatlichen Konsumausgaben kletterten sogar um 4,2 Prozent. Volkswirte gehen davon aus, dass der Konsum auch im laufenden Jahr die Hauptstütze des deutschen Wirtschaftsaufschwungs bleiben wird.

Auch der anhaltende Immobilienboom sorgte für Schwung. Zudem investierten Unternehmen 1,7 Prozent mehr in Maschinen und Fahrzeuge. Keine Wachstumsimpulse kamen dagegen vom Außenhandel - obwohl Deutschlands Exporteure nach jüngsten Berechnungen des Bundesamtes für das Gesamtjahr 2016 auf ein Rekordergebnis zusteuern. Allerdings legten die Importe im vergangenen Jahr stärker zu als die Ausfuhren.

Staat erneut mit Milliardenüberschuss

Die gute Konjunktur füllte auch die öffentlichen Kassen. Der deutsche Staat nahm nach Berechnungen der Statistiker 2016 erneut mehr Geld ein als er ausgab. "Wir werden in diesem Jahr einen Überschuss haben per Saldo von 6,2 Milliarden Euro", sagte ein Regierungsvertreter in Berlin.

Der Überschuss von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialkassen machte unter dem Strich 0,6 Prozent des BIP aus, nach 0,7 und 0,3 Prozent in den beiden Vorjahren. Ein wenn auch minimales Defizit hatte Deutschland zuletzt 2013 verbucht.

In absoluten Zahlen nahmen die öffentlichen Kassen insgesamt 19,2 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben. Das ist etwas weniger als 2015 (20,9 Mrd.), aber mehr als 2014 (8,6 Mrd. Euro). Auch für 2017 wird wieder mit einem Überschuss gerechnet, 2018 könnte es aber ein kleines Defizit geben. Grund dafür wäre laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), dass die Beschäftigung dann nicht mehr so stark zunehme und die Ausgaben - etwa für Renten - weiter steigen dürften.

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