Harte Einschnitte bei Electrolux AEG-Mutter kippt 2000 Arbeitsplätze
Starke Einschnitte bei Electrolux: Nach einem überraschend schweren Gewinneinbruch sieht die schwedische AEG-Mutter Handlungsbedarf und verschärft ihren Sparkurs. Den Kürzungen sollen 2000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen.
Krise in Europa drückt Ergebnis
Die Wirtschaftsflaute in Europa drückte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Quartal um ein Drittel auf umgerechnet rund 124 Millionen Euro. Vor allem in den südlichen Krisenländern hielten die Verbraucher ihr Geld zusammen, erklärte der nach der Bauknecht-Mutter Whirlpool weltweit zweitgrößte Haushaltsgeräte-Hersteller.
Das Management reagiert mit neuen Kostensenkungen und baut etwa drei Prozent der Stellen ab. Dabei schließt das Unternehmen ein Werk in Australien, und verlagert die Produktion stärker ins kostengünstigere Thailand. Zudem steht der Standort Italien auf dem Prüfstand. Bis 2016 will Electrolux so jährlich gut 200 Millionen Euro sparen.
Kürzungen sind nicht zu vermeiden
Das schwierige europäische Geschäftsumfeld mache die Kürzungen unumgänglich, sagte Konzern-Chef Keith McLoughlin. Zwar sei damit zu rechnen, dass es bald allmählich wieder bergauf gehe. "Aber wir können dieses Unternehmen nicht auf der Grundlage von Hoffnungen leiten. Deswegen müssen wir nun handeln."
Anleger und Analysten überzeugte die Strategie aber nicht. Da die vorherigen Sparprogramme bislang auch nicht zu höheren Margen geführt hätten, könnten auch die neuen Pläne nur schwer begeistern, erklärten die DNB-Analysten. Die Aktie rutschte zeitweise um mehr als sieben Prozent ab.
Bauknecht-Mutter auf Erfolgskurs
Electrolux fällt damit weiter hinter Whirlpool aus den USA zurück, bei dem es zuletzt deutlich besser lief. Das Unternehmen hatte seinen Gewinn im Quartal fast verdreifachen können und die Jahresprognose angehoben. Im Gegensatz zu Electrolux macht Whirlpool rund die Hälfte seiner Geschäfte in Nordamerika und ist damit weniger abhängig vom schwächelnden Markt in Europa.