Unternehmen Trigema-Chef wirft Schlecker Größenwahn vor
Trigema-Chef Wolfgang Grupp liebt klare Worte - und das bekommt jetzt die insolvente Drogeriekette Schlecker zu spüren. Der Exzentriker unter den deutschen Firmenlenkern geht im Gespräch mit der "WirtschaftWoche" hart mit Anton Schlecker ins Gericht und nimmt dessen bisheriges Wirtschaftsprinzip ebenso auseinander wie die beabsichtigte Planinsolvenz.
"König von Burladingen" spricht Klartext
Grupp führt seit 1969 auf der Schwäbischen Alb den nach eigenen Angaben größten T-Shirt- und Tennisbekleidungs-Hersteller Deutschlands mit etwa 1200 Mitarbeitern. Seit Jahren prangert er unternehmerischen Größenwahn und ungebremstes Wachstum an. Mit der Forderung, Firmenchefs und Manager sollten für die eigenen Fehler mit ihrem Privatvermögen haften, hat er mehrfach für Schlagzeilen gesorgt.
Harsche Kritik an Sanierungsplan
Jetzt ist ihm der Rettungsplan von Schlecker ein Dorn im Auge. "Ein Unternehmen zulasten der Mitarbeiter, der Lieferanten, vor allem aber auf Kosten des Staates zu sanieren, hat nichts mehr mit Marktwirtschaft zu tun", sagte Grupp der "WirtschaftsWoche". Durch die angestrebte Planinsolvenz könne die Drogeriekette nun drei Monate lang Lohnkosten sparen.
Grupp: Schlecker ist gierig und größenwahnsinnig
Schlecker habe das Geld, das er mithilfe seiner Beschäftigten verdient habe, für sich behalten oder in die Expansion des Unternehmens gesteckt. "Hier werden diejenigen belohnt, die dem Größenwahn und der Gier frönen, während die Anständigen die Dummen sind", kritisierte Grupp. Jetzt, nachdem Schlecker gescheitert sei, werfe er das Deutschland vor die Füße.