Konjunktur Griechische Apotheker nehmen nur noch Bargeld
Griechische Bürger bekommen die Auswirkungen ihrer am Abgrund taumelnden Wirtschaft zu spüren. Das zeigt sich auch im Gesundheitssektor. Die Apotheken haben ihre Außenstände von den Krankenkassen seit Monaten nicht mehr bezahlt bekommen. In der Konsequenz akzeptieren die Pharmazeuten nur noch Bargeld.
Rezepte aller Ärzte werden nicht mehr akzeptiert, weil die staatlichen Krankenkassen ihre Schulden bei den Apothekern seit Monaten nicht mehr bezahlt haben. Die Patienten müssen das Geld selbst vorstrecken und mit der Quittung dann zur Krankenkasse gehen, um es zurückzubekommen. Wegen des Geldmangels bei den Kassen dauert das aber in der Regel Monate oder sogar bis zu einem Jahr, berichteten griechische Medien.
Teufelskreis mit Bargeld
"Wir bekommen schon ein Bild dessen, was uns bevorsteht, wenn wir endgültig pleitegehen", sagte Theodoros Ioannidis, Angestellter eines Pharmaunternehmens. Nach Ansicht der Apothekerin Ioanna Kimpezi ist ein Teufelskreis entstanden. Denn auch die Apotheker bekommen Medikamente nur noch gegen Bargeld vom Großhandel. Der wiederum muss selbst Bares zahlen, um die Arzneimittel von der Pharmaindustrie zu bekommen. "Uns bleibt keine andere Wahl, als Bargeld zu verlangen", sagte die Apothekerin.
Mittlerweile sind vor allem Medikamente gegen Bluthochdruck in Teilen von Athen knapp geworden. Rentner mit geringem Einkommen müssen sich mittlerweile Geld leihen, um ihre Medizin zu bezahlen. Der Bargeldzwang soll mindestens bis Freitag dauern. Dann wollen die Apotheker neu entscheiden, wie es im Streit um die Schulden der Krankenkassen weitergehen soll.