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Immobilienkauf: die häufigsten Mängel beim Haus- und Wohnungskauf


Immobilien & Wohnen
Die häufigsten Mängel nach dem Immobilienkauf

09.12.2013Lesedauer: 3 Min.
Viele versteckte Mängel fallen nur dem Fachmann auf, werden aber später teuer.Vergrößern des Bildes
Viele versteckte Mängel fallen nur dem Fachmann auf, werden aber später teuer. (Quelle: Bauherrenschutzbund)
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Der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses ist für die meisten Menschen die größte Investition ihres Lebens. Umso verwunderlicher ist es, wie unbedarft viele Interessenten an den Immobilienkauf herangehen. Laut einer Untersuchung des TÜV Rheinland entdecken 40 Prozent der Käufer später Mängel an der Immobilie. Viele vertrauen bei der Besichtigung vor einem Kauf allein auf ihr eigenes Urteil und übersehen Mängel, die sie später als Eigentümer teuer zu stehen kommen. Die TÜV-Experten geben Tipps, worauf man beim Immobilienkauf achten müssen. Die häufigsten nachträglich festgestellten Mängel beim Immobilienkauf präsentieren wir in der Foto-Show.

Der Traum vom Eigenheim kann schnell zum Albtraum werden. Und zwar immer dann, wenn nach dem Kauf plötzlich Mängel auftreten. So haben 40 Prozent der Käufer nach dem Kauf ihrer Wohnimmobilie vorher unbekannte Mängel entdeckt. Dies ergab eine aktuelle Untersuchung von TÜV Rheinland, bei der das Kaufverhalten und die Entscheidungskriterien von Immobilienkäufern in Deutschland untersucht wurden.

Wo die meisten Mängel lauern

Die meisten Schwachstellen betrafen Fenster, Heizungsanlage und die Elektroinstallationen, gefolgt von Sanitärbereich, Keller und dem Dach des Hauses. Aber warum fallen die Mängel nicht schon vor dem Kauf auf? Die TÜV-Experten sehen die Schuld nicht zuletzt bei den Käufern selbst: Denn fachmännische Unterstützung holten vor ihrer Kaufentscheidung nur die wenigsten ein. "Viele Käufer gehen sehr unbedarft vor und vertrauen ausschließlich auf ihr eigenes Urteil", analysiert Siegfried Seifert, Experte für Immobilienbewertung beim TÜV Rheinland, die Untersuchungsergebnisse.

Immobilienkauf nie ohne fachmännische Unterstützung

So verzichtete mehr als die Hälfte der Befragten auf jegliche Unterstützung. Ein Viertel suchte Hilfe im Bekanntenkreis. Lediglich 15 Prozent setzten auf eine professionelle Beratung – zum Beispiel durch einen unabhängigen Immobiliensachverständigen oder Architekten, der sich in punkto Bestandsimmobilien gut auskennt. "Der Begriff 'Sachverständiger' ist in Deutschland nicht geschützt", warnt jedoch die Stiftung Warentest in ihrem Ratgeber "Die gebrauchte Wohnung – kaufen, finanzieren, sanieren".

Auf Anfrage vermitteln die örtlichen Verbraucherzentralen geeignete Fachleute. Auch "der Bundesarbeitskreis Altbausanierung unterhält auf seiner Seite www.bakaberlin.de eine Datenbank mit Architekten, die für den Umgang mit Altbauten besonders qualifiziert sind", empfiehlt die Stiftung Warentest.

Viele Mängel fallen dem Laien zunächst gar nicht auf

Einen Großteil aller möglicher Mängel einer gebrauchten Immobilie erkennt der Laie für gewöhnlich nicht. Fallen Risse in den Wänden oder Feuchtigkeit in den Kellerräumen womöglich noch auf, bleiben überalterte elektrische Leitungsnetze, Mängel bei der Heizungs- und Wasserversorgung und marode Dachstühle dem ungeschulten Augen zumeist verborgen.

Vor dem Immobilienkauf den energetischen Zustand des Gebäudes analysieren

Viel zu oft gar nicht beachtet wird der energetische Zustand einer Immobilie. Nur gut ein Fünftel aller Immobilienkäufer (21 Prozent) haben diesen laut TÜV-Untersuchung vor ihrer Kaufentscheidung berücksichtigt. "Unter dem Aspekt der stetig steigenden Energiepreise sollte der energetische Bauzustand unbedingt in die Gesamtbewertung mit einbezogen werden", so Siegfried Seifert.

Zum einen kann man so die laufenden Kosten, die später auf einen zukommen, besser einschätzen, zum anderen fallen so auch mögliche Investitionsrisiken auf. So hat die Bundesregierung beispielsweise erst jüngst eine Austauschpflicht für alte Heizungen bis 2014 beschlossen. Wer also eine Immobilie mit einer alten Heizung kauft, muss schon von Gesetzes wegen sehr bald mit erheblichen Investitionen rechnen. In jedem Fall sollte man sich den Energieausweis der Immobilie zeigen und diesen von einem Fachmann auswerten lassen.

Wohnfläche wird selten überprüft

Rund 50 Prozent der Erwerber prüften nicht einmal die angegebene Wohnfläche vor ihrer Kaufentscheidung. "Dies ist umso verwunderlicher, da die Wohnfläche insbesondere bei Eigentumswohnungen ein wesentlicher Faktor für die Kaufpreisfindung ist", kann sich TÜV-Experte Seifert über so viel Gutgläubigkeit nur wundern. Wie genau die Wohnfläche berechnet wird, regelt die Wohnflächenverordnung. Sie legt zum Beispiel fest, ob und zu welchem Anteil die Fläche unter Dachschrägen in die Berechnung der Wohnfläche einbezogen wird.

Immobilienkäufer raten zu fachmännischer Unterstützung

"Versuch macht klug", heißt es schon im Volksmund. Und die Untersuchung des TÜVs scheint diese Weisheit zu bestätigen. 64 Prozent der Befragten, die beim Immobilienkauf keine professionelle Beratung in Anspruch genommen hatten, würden anderen Kaufinteressenten mittlerweile empfehlen, einen Fachmann hinzuzuziehen. Bei den Immobilienkäufern, die bereits die Beratung durch einen Profi erlebt haben, sind es sogar satte 93 Prozent.

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