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Sparen als Renditekiller
Zinsfalle Tagesgeldkonto: Von Nullzins bis Negativzins


25.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Euronoten in einem Nest: Was tun mit Geld in Zeiten von Niedrigzinsen – Sparen, Investieren oder Ausgeben?Vergrößern des Bildes
Euronoten in einem Nest: Was tun mit Geld in Zeiten von Niedrigzinsen – Sparen, Investieren oder Ausgeben? (Quelle: Astrid860/getty-images-bilder)

Trügerische Sicherheit: Wer das Geld bei der Bank verwahrt, muss derzeit oft einen Wertverlust einkalkulieren. Der Grund sind niedrige bis negative Zinsen aber auch Gebühren, die eine positive Rendite ins Negative verkehren.

Das Prinzip von Sparen ist eigentlich recht einfach – oder war es zumindest: Der Sparende bringt sein Geld auf die Bank und bekommt für die Leihgabe einen Zins. Dieser war lange Zeit – sei es auf dem Sparbuch, einem Festgeld- oder Tagesgeldkonto – positiv. Sprich: Der Sparer bekommt am Ende mehr raus, als er eingezahlt hat. Doch die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) macht dem mehr und mehr einen Strich durch die Rechnung.

Der Grund: Die EZB hatte erstmals im Jahr 2014 ihren Einlagensatz auf unter Null gesetzt. Seitdem müssen Finanzinstitute Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht überschüssige Gelder bei der Notenbank horten. Der Gedanke dahinter: Statt nicht benötigte Liquidität zu parken, sollten Institute dazu bewegt werden, mehr Kredite an die Wirtschaft weiter zu reichen und so die Konjunktur anzukurbeln.

Negativzinsen auf Sparer ausgedehnt

Dieser sogenannte Einlagenzinssatz liegt mittlerweile bei minus 0,4 Prozent. Das heißt, die Banken müssen 0,4 Prozent für die Gelder zahlen, die sie bei der EZB einlagern.

Kosten, die die Geldinstitute zu gern an ihre eigenen Kunden weiterreichen – sei es durch die Einführung neuer Kosten- und Gebührenmodelle oder auch durch das Absenken der Verzinsung in den Null- und zum Teil Minusbereich. Viele Institute erheben Strafzinsen ab einem Betrag von 100.000 Euro, manche allerdings erst ab einer Einlage von einer Million Euro. Hinzu kommen weitere Geldinstitute, die diese Information jedoch nicht veröffentlichen.

Nullzins und Gebühren führen zu Negativrendite

Aber auch wenn kein Negativzins erhoben wird, können sich Sparer nicht zurücklehnen. Auch hier kann die Rechnung mit einem Minus enden. Und zwar, wenn Gebühren für das Tagesgeldkonto fällig werden. Bei Tagesgeldzinsen von nahe Null ergibt sich dadurch schnell eine Negativrendite – und somit ein Verlust. Rechnen wir die Inflation hinzu, erhöht sich noch einmal der reale Wertverlust.

Der Schritt von einem Zins nahe Null bis zu einem Zins gänzlich bei Null scheint für Banken schnell gemacht. Denn auch der Nullzins – also ein Zinssatz von 0,00 Prozent – breitet sich immer weiter aus. Das heißt, Geldinstitute zahlen keine Zinsen für das Geld auf Tagesgeldkonten.

Über 400 Geldhäuser setzen Zins auf Null

Eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox von Anfang April 2019 zeigt: Inzwischen zahlen 418 Geldhäuser gar keine Zinsen mehr auf Tagesgeldeinlagen. Grundlage ist die Auswertung der öffentlich zugänglichen Konditionen von 840 in Deutschland. Dazu gesellen sich aller Wahrscheinlichkeit nach weitere, insbesondere regionale, Banken, die ebenfalls keinen Zins zahlen.

Aktuell bringt Tagesgeld im Schnitt nur noch homöopathische 0,06 Prozent Zinsen, 2-jähriges Festgeld ist mit durchschnittlich 0,27 Prozent kaum besser verzinst. Um Kaufkraftverluste zu begrenzen, können Sparer ihr Geld bei Top-Anbietern anlegen. Top-Banken zahlen aktuell 0,7 Prozent Zinsen auf Tagesgeld. 2-jähriges Festgeld bringt in der Spitze bis zu 1,45 Prozent und schlägt damit aktuell sogar die Inflation (März 2019: 1,3 Prozent).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Verivox
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