Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Steuererklärung Rechtsschutzversicherung: Ist sie steuerlich absetzbar?
Eine Rechtsschutzversicherung ist im Normalfall nicht steuerlich absetzbar. In gewissen Fällen wird aber eine Ausnahme gemacht.
Rechtsschutzversicherungen können Ihnen in den verschiedensten Lebenslagen helfen. Sei es bei Streit um Unterhalt, zwischen Mieter und Vermieter oder im Verkehr – eine Rechtsschutzversicherung bewahrt Sie vor finanziellen Schwierigkeiten, wenn es vor Gericht geht. Doch können Sie auch das Finanzamt an den Kosten für die Police beteiligen?
Grundsätzlich ist eine private Rechtsschutzversicherung nicht steuerlich absetzbar, da es sich um eine Sachversicherung handelt. Die Rechtsschutzversicherung dient also nicht der Vorsorge und wird damit nicht als Vorsorgeaufwendung anerkannt. Es gibt aber eine Ausnahme.
Wann ist die Rechtsschutzversicherung steuerlich absetzbar?
Zu den vielen Ausprägungen der Rechtsschutzversicherung zählt der Berufsrechtsschutz. Eine solche Versicherung übernimmt Anwalts- und Gerichtskosten sowie Nebenkosten des Verfahrens, wenn Sie sich gegen eine Kündigung oder andere Vertrags- und Rechtsverletzungen Ihres Arbeitgebers wehren. Und: Die Beiträge können Sie in voller Höhe von der Steuer absetzen.
Wenn Sie eine private Vollrechtsschutzversicherung abschließen, enthält diese in der Regel auch den Schutz für arbeitsrechtliche Streitigkeiten. In diesem Fall können Sie den Beitrag anteilig geltend machen. Das gilt auch, wenn es sich bei Ihrer Rechtsschutzversicherung um eine Familienversicherung handelt, die alle Familienmitglieder schützt.
Wichtig ist hierbei jedoch: Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung nur anteilig absetzen können, müssen Sie nachweisen, welcher Teil des Beitrags sich auf den arbeitsrechtlichen Schutz bezieht. Allerdings kann dieser Nachweis schwierig zu erbringen sein.
Denn wie hoch die Beitragsanteile für die einzelnen Rechtsbereiche sind, lässt sich in der Regel nicht in der Police oder der Beitragsrechnung nachlesen. Fehlt dieser exakte Ausweis für Ihre Rechtsschutzversicherung, sollten Sie Ihren Versicherer anschreiben und um eine Bestätigung bitten.
Wo gebe ich die Rechtsschutzversicherung in der Steuererklärung an?
Die Kosten für eine beruflich bedingte Rechtsschutzversicherung oder der Anteil für den Arbeits- und Berufsrechtsschutz können Sie als Werbungskosten in Ihrer Einkommensteuer geltend machen. Dafür benötigen Sie die Anlage N.
Allerdings sollten Sie sich nur dann die Mühe machen, den arbeitsrechtlichen Anteil einer kombinierten Rechtsschutzversicherung zu ermitteln, wenn Sie mit Ihren gesamten beruflichen Ausgaben die Werbungskostenpauschale überschreiten. Denn nur dann senkt der Beitrag für die Rechtsschutzversicherung Ihre Steuerlast zusätzlich. 2023 liegt der Werbungskostenpauschbetrag bei 1.230 Euro.
- vlh.de: "Rechtsschutzversicherung: Kann ich die Kosten in der Steuererklärung absetzen?"
- finanztip.de: "Rechtsschutzversicherung steuerlich absetzen – so geht's"
- allianz.de: "Rechtsschutzversicherung von Steuer absetzen"