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Teure Sicherheit: Warum Mischfonds sich oft nicht auszahlen


Teure Sicherheit
Warum Mischfonds sich oft nicht auszahlen

Von dpa
21.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Mischfonds versprechen Rendite und Sicherheit.Vergrößern des Bildes
Mischfonds versprechen Rendite und Sicherheit. Das hat allerdings häufig seinen Preis. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn./dpa)
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Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Keine Frage: Fonds verkaufen sich in Deutschland derzeit gut. Und zwar nicht nur Aktienfonds, sondern auch Mischfonds. Anders als bei reinen Aktienfonds investieren die Anbieter hier in der Regel in Aktien und Anleihen. Die Chancen des Aktienmarktes werden also kombiniert mit der Sicherheit von Zinsanlagen.

Fonds nehmen Anlegern Entscheidungen ab

Nicolas Pilz von der Societas Vermögensverwaltung erklärt die Beliebtheit dieser Fonds so: Mischfonds ermöglichen es Anlegern, ihr Geld ohne großen Aufwand und notwendige Fachkenntnisse am Kapitalmarkt anzulegen. "Die Schwankungen sind in der Regel deutlich geringer als bei reinen ETF-Strategien", sagt der Vermögensberater.

Der Fonds übernehme für den Anleger die Auswahl der attraktivsten Assetklassen und Titel, sagt Frank Wieser, Geschäftsführer PMP Vermögensmanagement. "Es ist quasi ein "Rundum-sorglos-Paket" für den Investor." Er müsse sich nur vorab gut beraten lassen und richtig entscheiden.

Ein guter Mischfonds ist schwer zu finden

Genau da beginnen für Interessierte die Probleme: "Die Unterschiede hinsichtlich Herangehensweise, Kosten und Performance sind riesig. Und für Anleger ist es schwer, den richtigen Mischfonds zu finden", sagt Frank Wieser.

Viele Anlegerinnen und Anleger setzen bei der Auswahl daher auf die Vorschläge ihrer Bankberater. "Die heben zwar immer die angebliche Qualität der eigenen Produkte hervor", sagt Honorarberater Michael Ritzau. "Doch eigentlich interessiert sind sie an den Provisionen für den Abschluss." Die Folge: Kundinnen und Kunden bekommen nicht immer den für sie besten Fonds.

Ein weiterer Haken: "Mischfonds haben meistens höhere interne Kosten und zudem gibt es naturgemäß keine individuellen Eingriffsmöglichkeiten in die Anlagestrategie", sagt Nicolas Pilz. Die Kosten werden oft an die Kundinnen und Kunden weitergegeben.

Zudem werden beim Kauf oft Ausgabeaufschläge fällig. Mitunter kostet auch das Depot noch etwas. "Im schlechtesten Fall zahlt man ein bis zwei Jahre erst mal die Einstiegsgebühren ab, bevor man ins Plus kommt", erklärt Frank Wieser.

Mischfonds oft besonders teuer

Die Rating-Agentur Morningstar stellte in ihrem letzten regelmäßigen Fondsvergleich 2020 fest, dass Mischfonds in Deutschland besonders teuer sind. Auch die Wertentwicklung hinkt ihren Vergleichsindizes meist hinterher.

"Die Performance vieler Mischfonds ist einfach schlecht", sagt Michael Ritzau. Analysen von Morningstar bestätigen das: Besonders defensive und flexible Mischfonds schnitten in den Jahren seit 2015 im Vergleich zu ihrem Index schlechter ab. Die Fonds reagierten in Abwärtsphasen zudem viel stärker als in Aufwärtsphasen.

Einen eigenen Mischfonds bauen

Wer es sich zutraut, kann sich selbst Aktien und schwankungsarme Zinsanlagen ins Depot legen und sich quasi seinen eigenen Mischfonds bauen. Die Stiftung Warentest etwa empfiehlt eine solche Vorgehensweise und nennt das "Pantoffel-Portfolio", weil es bequem selbst gebaut werden kann.

Je nach Risikoneigung können Anlegerinnen und Anleger laut dieser Strategie zwischen 25 Prozent und 75 Prozent in einen weltweit streuenden Aktien-ETF investieren und den Rest auf ein Tagesgeldkonto legen. Ab und zu sollten Anleger nachsehen, ob ihre Aufteilung noch stimmt. Bei Abweichungen von 10 Prozentpunkten ist Umschichten ratsam.

Wenn Anlegerinnen und Anleger sich die Arbeit nicht selbst machen wollen und günstige Mischfonds suchen, lohnt etwa ein Blick auf Nischenprodukte. "Speziell für gemeinnützige Organisationen entwickelte Stiftungsfonds basieren auch auf einem gemischten Ansatz, haben aber deutlich niedrigere Gebühren", sagt Frank Wieser. Diese Fonds werden allerdings nur selten angeboten.

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