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So groß sind Unterschiede beim Eigenanteil im Pflegeheim


Große Unterschiede
Wo der Eigenanteil im Pflegeheim am höchsten ist

Von dpa
Aktualisiert am 04.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Pflegebedürftige oder die Angehörigen müssen den Eigenanteil leisten, weil die Pflegeversicherung - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten trägt.Vergrößern des Bildes
Pflegebedürftige oder die Angehörigen müssen den Eigenanteil leisten, weil die Pflegeversicherung - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten trägt. (Quelle: Britta Pedersen/dpa)

Beim Eigenanteil, den Patienten für die Pflege in Pflegeheimen zahlen müssen, gibt es weiter erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Wo es am günstigsten ist und wo am teuersten, lesen Sie hier.

Bewohner in Pflegeeinrichtungen müssen einen Teil der Kosten aus eigener Tasche zahlen. Wenn es um die eigentliche Betreuung geht, gehen die Beträge quer durch die Republik aber ziemlich auseinander. Der Eigenanteil ist am günstigsten in Thüringen mit durchschnittlich 237,19 Euro im Monat und am teuersten in Berlin mit 872,50 Euro. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage der Linke-Fraktion hervor. Im bundesweiten Schnitt betrug dieser je Einrichtung einheitliche Eigenanteil zum Stichtag 1. April 602,13 Euro. Über dem Durchschnitt liegen insgesamt sieben Länder, darunter neun Länder.

Pflegeversicherung trägt nur einen Teil der Kosten

Pflegebedürftige oder die Angehörigen müssen den Eigenanteil leisten, weil die Pflegeversicherung – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten trägt. Selbst zahlen müssen sie daneben auch für die Unterkunft mit Zimmerreinigung und Verpflegung. Dazu kommen umgelegte Kosten für Investitionen zum Beispiel in Umbauten und Modernisierungen ihres Heims sowie teils für Azubi-Vergütungen.

Die Linke-Sozialexpertin Sabine Zimmermann fordert: "Gute Pflege muss unabhängig vom Geldbeutel und vom Wohnort für jeden möglich sein." Nötig seien mehr Pflegekräfte und bessere Leistungen ohne Altersarmut. Die Pflege müsse daher endlich als Vollversicherung ausgestaltet werden, in der alle pflegebedingten Kosten übernommen werden. "So können die Eigenanteile sinken oder ganz entfallen."

Das sind die Gründe für die regionalen Unterschiede

Hintergrund für Unterschiede beim pflegebedingten Eigenanteil ist, dass die Schlüssel für die Personalausstattung je nach Bundesland vertraglich festgelegt werden. Wie es in einer grundsätzlichen Erläuterung der Privaten Krankenversicherung heißt, ist eine Vollkraft zum Beispiel in Berlin im Schnitt für 3,9 Bewohner mit Pflegegrad 2 zuständig – in Schleswig-Holstein aber für 5,4 Bewohner. Regionale Unterschiede können auch entstehen, weil die Personalkosten sich wie das allgemeine Lohnniveau bundesweit durchaus unterscheiden.

Seit 2017 ist der Eigenanteil an den reinen Pflegekosten im jeweiligen Heim einheitlich – und nicht mehr umso höher, je höher jemand nach Pflegegrad eingestuft ist. Generell entfallen 80 Prozent der pflegebedingten Kosten der Einrichtungen auf Personal.

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Verwendete Quellen
  • dpa
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