Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Anlagetrend der Woche Ist Bitcoin das neue Gold? Warum 2025 alles anders kommen könnte
Die Weihnachtszeit war für Bitcoin-Fans eher dünne Suppe. Zwölf Prozent büßte die Kryptowährung zwischen Mitte Dezember und Silvester ein. Doch der Start 2025 fällt bestens aus.
Rund 16 Jahre hat es gedauert, bis der Bitcoin die Marke von 100.000 Dollar geknackt hat. Die Euphorie hat sich in der zweiten Dezemberhälfte aber gelegt, obgleich immer höhere Kursziele genannt wurden. Ethereum hatte es sogar richtig gebeutelt, fiel der Krypto-Konkurrent doch von rund 4.000 auf 3.000 Dollar zurück. Doch der Start ins Jahr 2025 zaubert das Lächeln zurück in die Gesichter der Krypto-Fans.
"Auch Aktien wie Coinbase, Microstrategy oder SuperMicro erholen sich erkennbar und stehen auf den Kurslisten in den USA wieder ganz oben", so Vanyo Walter vom Broker RoboMarkets. Flankiert wird das Ganze aber von Aktien aus dem Sektor der Quantencomputer, die Mitte Dezember den Bitcoin als Hype ablösten und im Falle von D-Wave Quantum direkt mal von 3,60 Euro auf zehn Euro schnellten. Dass Krypto mit dem Start ins neue Jahr wieder ins Laufen kommt, liegt selbstredend auch am 20. Januar.
Bitcoin
89.640,47 EUR+112,27%- Hoch
- 101.118,59
- Zwischenwert Hoch / Mittel
- 84.921,01
- Mittel
- 68.723,42
- Zwischenwert Mittel / Tief
- 52.525,84
- Tief
- 36.328,26
Trump als Krypto-Libertärer
Denn tatsächlich könnte die neue US-Regierung relativ schnell verlässliche Rahmenbedingungen für den Umgang mit digitalen Währungen schaffen. Die Rechnung, die sich daraus für den Markt ergibt, klingt zunächst einleuchtend: Mehr Rechtssicherheit bedeutet mehr Interesse von institutionellen Investoren und damit steigende Nachfrage und höhere Kurse. Entscheidend ist, was in den Kursen bereits eingepreist ist.
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Bis Mitte Dezember war viel spekulatives Kapital in den Bitcoin geströmt. So flossen in den ersten zwölf Tagen nach der US-Wahl knapp sieben Milliarden Dollar in Bitcoin-ETFs. Umgerechnet entspricht dies etwa 6.000 Bitcoin. "Andererseits kommen seit dem Halving im April aufgrund der damit verbundenen Verknappung nur noch rund 450 Bitcoin pro Tag auf den Markt", so Experte Walter. Vor einigen Jahren waren es noch durchschnittlich rund 1.800 digitale Münzen.
Zur Person
Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.
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Langfristfans als Stabilisator
Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich, zumal der Bitcoin zunehmend von langfristigen Investoren gehalten wird und somit vergleichsweise wenige Bitcoins im Umlauf sind. Mittlerweile lässt die Dynamik aber langsam nach. Die Einführung von ETFs ist abgeschlossen, das nächste Halving steht erst 2028 an und die Trump-Wette ist auch gespielt. Denn es wird oft vergessen, dass Bitcoin in erster Linie der Spekulation dient und nicht als Goldersatz und damit als sicherer Hafen zu sehen ist.
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Gold günstig zum Bitcoin – oder doch umgekehrt?
Mittlerweile muss man für einen Bitcoin 37 Unzen Gold bezahlen. Ähnlich teuer war die digitale Münze während der beiden Hochphasen im Jahr 2021. Mathias Beil von der Sutorbank findet, dass man "im Vergleich von Bitcoin mit Gold sehen kann, wie schnelllebig die Zeit ist. Aktuell kostet das Kilo Gold etwas über 81.000 Euro, während der Preis für einen Bitcoin bei knapp 100.000 Euro liegt. Es ist nichts Aufregendes passiert, außer, dass die Spekulationen um den Bitcoin ins Kraut schießen. Ein sicherer Hafen wie Gold hat oft auch Ebbe und Flut. Vergleichen wir jedoch Gold und Bitcoin, dann sage ich klar, dass Gold eine Investition und der Bitcoin eine Spekulation ist."
Wie schnell sich die Stimmung drehen kann, zeigt ein Blick in den Rückspiegel. Vor genau zwei Jahren drückte die Pleite der Kryptobörse FTX den Bitcoin auf 16.000 Dollar. Die Stimmung war im Keller, innerhalb von nur zwölf Monaten brach der Kurs damals um rund 77 Prozent ein. Der starke Januarauftakt muss also keinesfalls eine Garantie dafür sein, dass 2025 ein bärenstarkes Bitcoin-Jahr wird.
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