Mehr als 40 Prozent minus Snap-Aktie reißt Wall Street nach unten
Anleger strafen Snapchat ab: Nachdem der Tech-Konzern seine Prognose erneut nach unten korrigieren musste, befindet sich die Aktie im freien Fall. Das belastet die gesamte Wall Street.
Wegen schlechter Nachrichten aus der Social-Media-Branche haben die US-Aktienmärkte am Dienstag ihre Gewinne des Vortags größtenteils wieder abgegeben. Schlechte Stimmung verbreitete vor allem die kassierte Prognose von Snap , die weite Teile der Branche mit nach unten zog.
Die Aktie des Unternehmens, zu dem der Messenger-Dienst Snapchat gehört, fiel am Dienstag zeitweise um mehr als 40 Prozent. Es sei wahrscheinlich, dass die Ziele bei Umsatz und operativem Gewinn verfehlt werden, teilte die Firma Snap zuvor mit. Seit der Prognose vor einem Monat habe sich das Konjunkturumfeld weiter verschlechtert – und zwar schneller als erwartet. Die Nachrichten des Snapchat-Konzerns schürten erneut Sorgen über Risiken rund um das Wirtschaftswachstum.
- Aktueller Kurs: Wo steht die Snapchat-Aktie gerade?
"Alles in allem glauben wir, dass der Gegenwind für Snap aus vielen Richtungen kommt", schreibt Analyst Doug Anmuth von der Bank JPMorgan. Er gehe davon aus, dass der vorsichtige Tenor des Konzerns auch Abwärtsrisiken für andere Werte aus der Onlinebranche berge.
Vor diesem Hintergrund gab der Leitindex Dow Jones Industrial im frühen Handel um 1,31 Prozent auf 31.463,94 Punkte nach. Am Vortag hatte er noch um knapp 2 Prozent zugelegt. Deutlicher waren die Verluste beim marktbreiten S&P 500 , der um 2,12 Prozent auf 3.889,44 Zähler sank. Der technologielastige Nasdaq 100 rutschte um 3,28 Prozent auf 11.639,27 Punkte ab.
Experten bleiben pessimistisch
Einige Experten rechnen am Markt mit weiteren Abwärtsbewegungen. Sie berufen sich dabei auf die Theorie, dass Bärenmärkte, ähnlich wie Bullenmärkte, nach gewissen Phasen verlaufen. In der ersten Phase würden Anleger den ersten Schock erfahren, die Märkte fallen um bis zu 20 Prozent. Das deckt sich mit den vergangenen Wochen.
Viele Privatanleger-Portfolios seien aber noch recht offensiv ausgelegt, noch fehlt die Panik an den Märkten und der große Ausverkauf. Das könnte dafür sprechen, dass ein weiterer Absturz der Märkte, insbesondere der Tech-Aktien, erst noch bevorsteht, warnen Experten.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa und Reuters
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