Nach Klinikreform Fast jedes sechste DRK-Krankenhaus ist insolvent
Die Klinken des Deutschen Roten Kreuzes befinden sich in der Krise. Fast jedes sechste Krankenhaus ist insolvent – und weitere Kliniken sind gefährdet.
Fast jedes sechste Krankenhaus des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist insolvent. Dies teilte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mit. Betroffen sind fünf Standorte in Rheinland-Pfalz und einer in Hessen.
Insgesamt betreibt das DRK 38 Krankenhäuser. Auch bei anderen Einrichtungen sei die finanzielle Lage sehr schwierig, so Hasselfeldt weiter. In Bayern und Baden-Württemberg musste im vergangenen Jahr jeweils ein Krankenhaus schließen.
Hasselfeldt: "Freie Träger sind besonders gefährdet"
Hasselfeldt kritisierte die fehlende finanzielle Übergangsregelung bei der Krankenhausreform. "Nicht einmal Kostensteigerungen aus der Inflation werden abgedeckt", sagte sie. Sie befürchte, dass noch viele weitere gemeinnützige Krankenhäuser zahlungsunfähig werden könnten.
Freie Träger wie das DRK seien besonders gefährdet, da sie Überschüsse direkt wieder einsetzen müssten und kaum Rücklagen bilden könnten. Privat und kommunal geführte Häuser hätten mehr Sicherheit, so Hasselfeldt weiter.
Reform bringt Krankenhäuser in Bedrängnis
Die Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wurde im vergangenen Jahr beschlossen. Sie sieht unter anderem eine stärkere Spezialisierung der Krankenhäuser und eine teilweise Abkehr von der Finanzierung über Fallpauschalen vor.
Lauterbach will damit die Behandlungsqualität in den Kliniken verbessern und ein unkontrolliertes Krankenhaussterben wegen finanzieller Probleme verhindern. Die Reform nimmt allerdings bewusst in Kauf, dass es künftig weniger Krankenhäuser gibt und Patienten teilweise längere Wege zur Klinik zurücklegen müssen.
- Nachrichtenagentur dpa