Zweitgrößter Markt in Europa Frankreich: Tesla-Verkäufe brechen um fast 40 Prozent ein

Der Elektroautohersteller war einst der unbestrittene Branchen-Primus. Doch seitdem Elon Musk in der Politik unterwegs ist, geht es für Tesla bergab.
Überschattet vom umstrittenen politischen Engagement des Firmenchefs Elon Musk sind die Verkaufszahlen von Tesla im März in Frankreich und Schweden weiter abgesackt. Nach offiziellen Daten vom Dienstag erlitt die Marke in Frankreich, ihrem zweitgrößten europäischen Markt, einen Rückgang um fast 37 Prozent auf 3.157 verkaufte Elektroautos. In Schweden verzeichnete Tesla ein Minus von 64 Prozent bei 911 Auslieferungen.
Das erste Quartal lief für Tesla in den beiden Ländern so schlecht wie seit vier Jahren nicht. Norwegen lag mit rund 2.200 Elektroautos nur ein Prozent unter dem Vorjahresmonat. Tesla veröffentlicht am Mittwoch seine weltweiten Absatzzahlen, Analysten erwarten im Schnitt einen Rückgang um dreieinhalb Prozent.
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"Spürbare Gegenreaktion der Verbraucher"
Musks prominente Rolle in der Administration von US-Präsident Donald Trump als rigoroser Bekämpfer staatlicher Bürokratie und seine Beifallsbekundungen für rechtsextreme Parteien in Europa sind Analysten zufolge ein belastender Faktor. Auch nach dem Urteil gegen Le Pen repostete Musk mehrere X-Beiträge, die die Entscheidung kritisieren.
"Sein öffentliches Image hat Schaden genommen aufgrund der politischen Positionierung von CEO Elon Musk, was unter anderem in den USA und Europa zu einer spürbaren Gegenreaktion der Verbraucher geführt hat", erklärten Abhik Mukherjee und Liz Lee, Branchenexperten vom Beratungsunternehmen Counterpoint. "Das ist ein Eigentor für Tesla".
Musk nur einer der Gründe für Abwärtstrend
Proteste gegen den Autobauer aufgrund Musks politischer Haltung manifestierten sich in den USA und Europa in Vandalismus gegen Autos und Verkaufsräume der Marke, zuletzt etwa in Berlin und Rom. Musk und Trump verurteilten das als "Terrorismus".
Unabhängig vom politischen Umfeld leidet Tesla aber auch unter einem veralteten Modellangebot, schärferer Konkurrenz, vor allem in China, und steigenden Zöllen im eskalierenden Handelsstreit weltweit. Umso mehr kommt es für Tesla auf einen Erfolg der Neuauflage des Verkaufsschlagers Model Y an, das in China und Europa jetzt auf dem Markt ist. Der größte chinesische E-Autohersteller BYD wird nach Prognose von Counterpoint Tesla 2025 dennoch als Nummer eins ablösen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters