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DGB: Teilzeit-Krankschreibungen im Homeoffice sind "absurd"


"Schlicht absurd"
Krankschreibung für wenige Stunden? Vorschlag löst Wirbel aus

Von dpa
Aktualisiert am 31.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Krank im Bett: Derzeit grassieren in Deutschland die jahreszeitlichen Erkältungsviren.Vergrößern des Bildes
Krank zu Hause: So geht es zurzeit Millionen von Menschen in Deutschland. (Quelle: damircudic/getty-images-bilder)

Sollte auch in Zeiten des digitalen Arbeitens mehr Flexibilität möglich sein, wenn Beschäftigte sich krankmelden? Von den Gewerkschaften kommt eine Warnung.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lehnt Überlegungen zu "Teilzeit-Krankschreibungen" für einige Stunden am Tag ab. Die Idee sei "schlicht absurd", sagte Vorstandsmitglied Anja Piel der Deutschen Presse-Agentur. "Wer krank und arbeitsunfähig ist, soll sich vollständig auskurieren. Ansonsten steigt das Risiko, länger und ernsthafter zu erkranken."

Schon heute gingen viel zu viele Menschen krank zur Arbeit oder arbeiteten krank im Homeoffice. "Sie gefährden damit sich und andere und setzen auf Dauer ihre Gesundheit und Erwerbsfähigkeit aufs Spiel."

Ärztepräsident für begrenztes Arbeiten im Homeoffice

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hatte sich angesichts des Wandels der Arbeitswelt und der Digitalisierung offen für "eine praktikable Form von Teilzeit-Krankschreibung für einige Stunden täglich" gezeigt. Dies könnte den neuen Möglichkeiten Rechnung tragen und mehr Flexibilität bieten, sagte der Chef der Bundesärztekammer den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".

So solle etwa bei Bagatellinfekten der direkte Kontakt mit Kollegen im Büro vermieden werden. "In solchen Fällen bietet das Arbeiten im Homeoffice aber unter Umständen die Möglichkeit, im begrenzten Umfang berufliche Aufgaben wahrzunehmen und sich dennoch zu erholen", sagte er.

Die Arbeitswelt habe sich in den vergangenen Jahren sehr stark verändert, "insbesondere durch die Digitalisierung und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten", betonte Reinhardt.

Belegschaften mit längeren Krankheitszeiten

DGB-Vorstand Piel mahnte, auch der demografische Faktor müsse bedacht sein. "Älter werdende Belegschaften mit mehr Beschäftigten, die später in Rente gehen, haben im Vergleich zu jüngeren Belegschaften absehbar längere Krankheitszeiten."

Die richtige Antwort darauf seien mehr betriebliche Gesundheitsvorsorge, altersgerechte Arbeitsplätze und gute Reha-Maßnahmen, damit Krankheiten sich nicht weiter verschlechterten oder gar chronisch würden. "Kluge Arbeitgeber haben das längst begriffen und die Weichen dafür gestellt."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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