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Lidl soll in verbliebene Galeria-Filialen einziehen


Nach mehreren Insolvenzen
Discounter zieht in Galeria-Filialen

Von t-online, fho

Aktualisiert am 16.09.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0416166371Vergrößern des BildesGaleria-Filiale am Kurfürstendamm in Berlin: Hier soll demnächst ein neuer Kooperationspartner einziehen. (Quelle: IMAGO/Schoening/imago)

Drei Insolvenzen und einen Eigentümerwechsel später: Galeria ist auf der Suche nach zukunftsfähigen Konzepten. In Berlin soll es dazu eine Kooperation mit einer Discounterkette geben.

Ein turbulentes Jahr für die Warenhauskette Galeria: Rund anderthalb Monate nach dem Abschluss des jüngsten Insolvenzverfahrens und der Übernahme durch neue Investoren sind erste Details über die Neuausrichtung des Unternehmens bekannt geworden.

Das ist nötig, um die deutlich geschrumpfte Anzahl an Filialen zukunftsfähig zu machen. Immerhin gehörten vor fünf Jahren noch 173 Häuser zu Galeria. Derzeit sind es nur noch 83.

Um diese wieder attraktiver zu machen, sollen die Bereiche Beauty, Schuhe, Handtaschen, Wäsche, aber auch Mode, Home (deutsch: Zuhause) und Freizeit gestärkt werden, wie die "Lebensmittelzeitung" unter Berufung auf ein Strategiepapier berichtet. Für die darin benannten Randbereiche Lebensmittel, Möbel und Unterhaltungselektronik sollen Kooperationspartner hinzugezogen werden.

Discounterkette Lidl ist erster Partner

Der erste große Partner steht dabei bereits fest: Die Discounterkette Lidl wird in zwei Berliner Filialen, am Hermannplatz in Neukölln und am Kurfürstendamm in Charlottenburg-Wilmersdorf, einziehen. Die Standorte böten genug Fläche für ein Sortiment aus mehr als 4.000 Einzelartikeln, hieß es. Der Supermarkt könne sowohl über die Galeria-Filiale als auch über einen eigenen Eingang betreten werden. Es ist das erste Mal, dass es Lidl in einem Galeria-Standort gibt.

Doch es soll wohl nicht bei Berlin bleiben. Wie zuerst die "Lebensmittelzeitung" berichtet, habe Lidl Interesse, in 14 Galeria-Standorten Märkte zu eröffnen. Hintergrund für die Entscheidung ist demnach laut Insidern der Plan, über den Discounter jüngere Kunden in die Filialen zu locken. Die eigenen Lebensmittelabteilungen von Galeria in 23 Häusern könnten sich künftig stärker auf den Premiumbereich fokussieren und dabei mehr auf Wein, Spirituosen und Feinkost setzen, heißt es in dem Bericht weiter.

Und noch ein weiterer Partner wagt laut Insider den Testlauf mit Galeria: In der Berliner Filiale am Hermannplatz soll eine Abholstation der Möbelhauskette Ikea eingerichtet werden. Lidl hat die Kooperation mittlerweile bestätigt, Ikea hingegen wollte sich nicht äußern.

Auch Änderungen in der Führungsetage

Wie die "Lebensmittelzeitung" darüber hinaus berichtet, steht laut Insidern fest, dass CEO Olivier van der Bossche bald einen Co-Geschäftsführer an seine Seite bekommt. Demnach soll Christian Sailer den Posten als Finanzchef bereits zum 1. Oktober übernehmen. Bis zum Sommer war Sailer als Chef der Weltbild-Gruppe tätig, die im Juni Insolvenz angemeldet hatte und ihren Betrieb daraufhin eingestellt hat.

Seit dem 1. August hat der Warenhauskonzern neue Eigentümer. Die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz haben nun das Sagen bei der Galeria S.à r.l. & Co. KG. wie der neue Firmenname lautet. Kaufhof und Karstadt sind aus den Firmennamen gestrichen worden. Das neue Firmenschild, auf dem nur noch Galeria steht, wurde schrittweise bereits eingeführt.

Inwiefern der Umbau des Unternehmens noch darüber hinaus gehen wird, muss sich noch zeigen. Doch Experten hatten bereits nach den ersten Ankündigungen Zweifel angemeldet, ob die neuen Investoren genug Geld einplanen. Bislang ist bekannt, dass sie nach Anstoßinvestitionen lediglich einen zweistelligen Millionenbereich zugesagt haben.

Verwendete Quellen
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