Korrigierte Konjunkturaussichten Ökonomen erwarten für 2024 schrumpfende Wirtschaft
Aufwärtssignale bleiben aus: Laut dem Institut für Weltwirtschaft schrumpft die deutsche Wirtschaft weiter – auch die Arbeitslosenquote soll steigen.
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel rechnet in diesem Jahr erneut mit einer schrumpfenden Wirtschaft. Die Forschenden korrigierten ihre Konjunkturaussichten deutlich nach unten und rechnen nun mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,1 Prozent, wie sie am Mittwoch mitteilten. Im Sommer war das Institut noch von einem kleinen Wachstum von 0,2 Prozent ausgegangen. Auch die Aussichten für 2025 verschlechterten sich.
"Die Aufwärtssignale, die die Frühindikatoren noch im Sommer sendeten, haben sich nicht verfestigt", erklärte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths. Im laufenden Jahr belaste insbesondere der schwache private Konsum die Wirtschaft, Haushalte hielten sich trotz steigender Realeinkommen zurück. Zudem schlitterten Industrie und Bauwirtschaft "tiefer in die Rezession".
Auch Arbeitslosenquote könnte steigen
Für das kommende Jahr korrigierte das Institut seine Prognose ebenfalls deutlich nach unten: von einem Wachstum um 1,1 Prozent auf ein Plus von lediglich 0,5 Prozent. Die deutsche Wirtschaft nehme 2025 aufgrund steigender Einkommen, höherer Nachfrage aus dem Ausland und sinkender Zinsen "etwas Fahrt" auf. Die Arbeitslosenquote könnte laut Prognose zwischenzeitlich auf 6,1 Prozent ansteigen, die Inflation "allmählich auf zwei Prozent nachgeben". Im August lag die Teuerungsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat bei 1,9 Prozent.
Für das Jahr 2026 geht das IfW in einer ersten Schätzung von 1,1 Prozent Wirtschaftswachstum aus. 0,3 Prozentpunkte davon seien allerdings auf die überdurchschnittlich vielen Werktage zurückzuführen.
- Nachrichtenagentur AFP