Konzernboss begründet möglichen Stellenabbau VW-Chef Blume: "Deutschland fällt weiter zurück"
Der VW-Vorstand bringt Stellenabbau und Werksschließungen ins Spiel. Einer der Gründe: die Situation in Deutschland.
Schock für VW-Mitarbeiter: Im Rahmen eines Sparprogramms kündigt der Konzern an, Stellen zu streichen. Damit ist die 30 Jahre alte Beschäftigungsgarantie Geschichte.
- VW in der Krise: Werksschließungen sind kein Tabu mehr
Besonders die Begründung von Konzernchef Oliver Blume lässt aufhorchen: Der argumentiert unter anderem mit der "anspruchsvollen und ernsten Lage" der europäischen Autoindustrie, in der auch neue Anbieter auf den Markt drängen. Und dann spricht er über das Heimatland des Volkswagen-Konzerns: "Dazu kommt, dass vor allem der Standort Deutschland bei der Wettbewerbsfähigkeit weiter zurückfällt."
Volkswagen müsse in diesem Umfeld nun "konsequent agieren", so Blume. In seiner Mitteilung zur Entscheidung hatte der Vorstand bereits erklärt, dass "ein Umbau allein entlang der demografischen Entwicklung" nicht mehr ausreiche. "Auch Werkschließungen von fahrzeugproduzierenden und Komponenten-Standorten können in der aktuellen Situation ohne ein schnelles Gegensteuern nicht mehr ausgeschlossen werden."
"Gegenwind ist stärker geworden"
Vor diesem Hintergrund sehe sich das Unternehmen dazu gezwungen, die seit 1994 fortgeschriebene Beschäftigungssicherung aufzukündigen, "um die kurzfristig notwendigen Strukturanpassungen für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen".
Embed
Laut "Handelsblatt" geht es um bis zu vier Milliarden Euro, die zusätzlich eingespart werden müssen. "Der Gegenwind ist deutlich stärker geworden", sagte Markenchef Thomas Schäfer laut Mitteilung. "Wir müssen deshalb jetzt noch mal nachlegen und die Voraussetzungen schaffen, um langfristig erfolgreich zu sein."
Die Kernmarke Volkswagen hat seit Jahren mit hohen Kosten zu kämpfen und liegt bei der Rendite weit hinter Konzernschwestern wie Skoda, Seat und Audi zurück. Ein 2023 aufgelegte Sparprogramm sollte hier die Wende bringen, das Ergebnis bis 2026 um zehn Milliarden Euro verbessern sollte. Das aktuell schwache Neugeschäft hat die Lage nun aber weiter verschärft.
- Nachrichtenagentur dpa