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Flüge: Gewerkschaften bestreiken Lufthansa-Tochter ab Dienstag


Ab Dienstag
Streik bei Lufthansa-Tochter kommt – Ausfälle erwartet

Von dpa, fho

Aktualisiert am 25.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Möglicher Streik bei Discover Airlines: Flugreisende sollten sich auf kurzfristige Annullierungen und große Verspätungen einstellen. (Quelle: Arne Dedert/dpa)

Streiks zur Ferienzeit: Die Gewerkschaften Ufo und Vereinigung Cockpit haben ihre Mitglieder dazu aufgerufen, ihre Arbeit ab Dienstag niederzulegen.

Die Gewerkschaften Ufo und Vereinigung Cockpit haben das fliegende Personal der Lufthansa-Tochter Discover Airlines zum Streik aufgerufen. Die Piloten und Kabinenpersonal sollen die Arbeit von Dienstag (27.8.) bis Freitag (30. August) niederlegen, wie die Gewerkschaften in Frankfurt mitteilen.

"Ziel des Arbeitskampfs ist der Abschluss eines Vergütungstarifvertrags und eines Manteltarifvertrags für das in Deutschland stationierte Cockpitpersonal bei der EW Discover GmbH durch die Vereinigung Cockpit", heißt es in der Pressemitteilung der Vereinigung Cockpit.

Urabstimmung mit deutlicher Entscheidung

Hintergrund ist ein Konflikt mit der Gewerkschaft Verdi, die bei der noch jungen Fluggesellschaft erste Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter der Discover abgeschlossen hat. Die Forderungen von Ufo und VC weichen inhaltlich kaum ab, die Spartengewerkschaften wollen aber eigene Tarifwerke durchsetzen. Verdi habe im Flugbetrieb nicht ausreichend viele Mitglieder und sei vom Lufthansa-Management als Tarifpartner eingesetzt worden, sagen sie.

Die Mitglieder der Gewerkschaften hatten am vergangenen Mittwoch in getrennten Urabstimmungen für die Arbeitskampfmaßnahmen votiert. Bei Ufo votierten 91,8 Prozent der Teilnehmer für Arbeitskämpfe. Bei den Discover-Piloten von der VC waren es 81 Prozent, wie die Gewerkschaft mitteilte.

Discover Airlines startet mit 27 Flugzeugen von München und Frankfurt zu 50 Ferienzielen in Europa und Übersee. Bis Mitte 2027 soll die Flotte auf 33 Flugzeuge anwachsen, wie das Unternehmen mitteilt. Das Unternehmen beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter, darunter 500 Piloten und 1.400 Flugbegleiter. Bis zum 5. September 2023 operierte das Unternehmen unter dem Namen Eurowings Discover.

Gewerkschaften ringen um Einfluss bei Lufthansa

Die VC-Piloten haben im Winter bereits in drei Runden gestreikt. Auch die Ufo hatte ihre Mitglieder zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um Verhandlungen mit dem Management zu erzwingen.

Neben regelmäßigen Lohnsteigerungen für beide Berufsgruppen bis Ende 2027 zwischen 16 und 38 Prozent enthält der Verdi-Vertrag Regelungen von Zulagen und Arbeitszeit, betrieblicher Altersvorsorge oder Hilfen beim Verlust der Fluglizenz. Für die eigenen Mitglieder hat Verdi einen verlängerten Kündigungsschutz sowie ein zusätzliches halbes Monatsgehalt festgehalten.

Das Motto "Wer nicht mitmacht, wird schneller gekündigt" mache Ufo fassungslos, sagte Ufo-Tarifexperte Harry Jaeger. "Die Arbeitgeberseite lässt uns leider keine andere Wahl als den Arbeitskampf."

Für die Gewerkschaften VC und Ufo geht es auch um den Einfluss im Stammkonzern, in dem sie bislang tariflich fest verwurzelt sind. Das Management hat mit der Discover Airlines und der bislang nicht tarifierten City Airlines zwei Flugbetriebe etabliert, die zu geringeren Kosten Flüge übernehmen können, die bislang von der Lufthansa selbst oder ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline geflogen werden. Deren Flotte könnte künftig schrumpfen, sodass Arbeitsplätze zu den klassischen Tarifkonditionen verschwinden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung der Vereinigung Cockpit
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