Er muss nicht zur Zentrale umziehen Starbucks gibt neuem CEO Millionen-Bonus – und eigenen Jet
Geldregen für Brian Niccol: Starbucks lässt sich seinen neuen CEO einiges kosten.
Starbucks’ Führungsetage bekommt Zuwachs: Brian Niccol, bisheriger CEO von Chipotle, wird der neue Kopf des Kaffee-Riesen. Um ihn zu gewinnen, zeigte sich Starbucks äußerst großzügig – nicht nur in Bezug auf die finanzielle Vergütung, sondern auch hinsichtlich seiner Arbeitsbedingungen.
Niccol, der in Südkalifornien lebt, wird nicht wie üblich nach Seattle umziehen müssen, wo sich die Starbucks-Zentrale befindet. Stattdessen kann er an seinem Wohnsitz bleiben und regelmäßig per Firmenjet nach Seattle pendeln. Starbucks stellt ihm sogar ein kleines Büro in Newport Beach, Kalifornien, zur Verfügung, das er nach Belieben nutzen kann. Außerdem erhält Niccol nach einem Bericht des "Wall Street Journal" zehn Millionen Dollar als Unterschriftprämie sowie weitere Millionen in Form von Aktienpaketen.
Ein Trend zu mehr Flexibilität?
Diese Vereinbarung zeigt, wie sehr Starbucks Niccol haben wollte. Die Möglichkeit, einen Unternehmensjet zu nutzen, eröffnet Niccol eine Flexibilität, die vielen CEOs – und Angestellten – verwehrt bleibt. Dies ermöglicht ihm nicht nur regelmäßige Besuche in der Zentrale, sondern auch die schnelle und effiziente Wahrnehmung von Terminen an verschiedenen Standorten weltweit.
In den USA sind solche "Supercommuting"-Arrangements zwar selten, aber nicht neu. Immer mehr Unternehmen sind bereit, für Top-Manager von ihrem bisherigen Vorgehen abzuweichen. Dies zeigte sich beispielsweise auch bei Victoria’s Secret, die Hillary Super aus New York als neue CEO verpflichteten, obwohl die Unternehmenszentrale in Columbus, Ohio liegt.
Niccol ist umstritten
Ein weiteres Beispiel ist der ehemalige Boeing-CEO David Calhoun, der während der Pandemie von zwei Wohnsitzen aus per Firmenjet pendelte. Auch Charlie Scharf, CEO von Wells Fargo, und Lidiane Jones, CEO der Dating-App Bumble, haben ähnliche Arrangements.
Diese Entwicklungen werfen jedoch Fragen auf – ebenso wie Niccols Vorgeschichte. Während Top-Manager wie er selbst solche Flexibilität genießen, bleibt vielen Angestellten diese Möglichkeit verwehrt. Als CEO von Chipotle verlegte er die Unternehmenszentrale von Denver, Colorado, um mehr als 1.600 Kilometer nach Süd-Kalifornien, wo er selbst lebt. Ein großer Teil der Belegschaft verlor dadurch ihre Jobs – nun geht Niccol selbst.
Niccol, der sechste CEO in der Geschichte von Starbucks, gilt als Schlüsselfigur bei der Wiederherstellung des Rufs des Unternehmens nach Problemen mit der Lebensmittelsicherheit. Er folgt auf Laxman Narasimhan, der nach nur 1,5 Jahren zurücktrat. Bei Chipotle belief sich Niccols Vergütung für 2023 auf 22,5 Millionen Dollar.
- wsj.com: "Starbucks’s New Boss Gets an Unusual Perk: Remote Work" (englisch, kostenpflichtig) vom 19. August 2024
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters