Monopol bei Internetsuche Gericht verurteilt milliardenschwere Google-Deals
Google ist als Standard-Suchmaschine in vielen Webbrowsern voreingestellt. Jetzt erklärt ein US-Richter den Suchmaschinen-Riesen zum Monopolisten.
Google hat einen wichtigen Wettbewerbsprozess in den USA verloren. Dabei geht es um die Deals, dank denen die Suchmaschine von Google in Web-Browsern als Standard voreingestellt wird. Ein Richter in der Hauptstadt Washington urteilte, der Internet-Riese habe ein Monopol und schotte es gegen Konkurrenz ab. Von Google gab es zunächst keine Reaktion.
Geklagt gegen Google hatten das US-Justizministerium und Dutzende Bundesstaaten. Die US-Regierung argumentierte, Google habe mit der Praxis "eine Mauer um sein Suchmaschinen-Monopol erschaffen".
Google zahlte Apple Milliarden
Zum Beispiel Apple bekam von Google Milliarden dafür, dass die Suchmaschine des Konzerns als Standard im Safari-Browser auf dem iPhone voreingestellt wurde. Die Nutzer können zwar jederzeit eine andere Suchmaschine auswählen – viele bleiben jedoch bei der Voreinstellung. Google konterte in dem Verfahren, Nutzer griffen aber auf Google zu, weil sie mit der Qualität der Suchergebnisse zufrieden seien.
Die Entscheidung des Bundesrichters ist ein bedeutender Sieg für das US-Justizministerium. Google kontrolliert rund 90 Prozent des Online-Suchmarktes und 95 Prozent des Marktes für Smartphones. Der Richter stellte fest, dass Google im Jahr 2021 etwa 26,3 Milliarden Dollar gezahlt hat, um sicherzustellen, dass seine Suche auf Smartphones und Browsern standardmäßig verwendet wird, und um seinen dominanten Marktanteil zu behalten.
Das Urteil ebnet den Weg für ein zweites Verfahren, in dem es um mögliche Beschränkungen geht. Dazu könnte etwa die Aufforderung an die Alphabet-Tochter stehen, Smartphone-Herstellern nicht länger jährlich Milliarden von Dollar dafür zu zahlen, dass sie Google als Standardsuchmaschine auf neuen Telefonen einstellen.
Die Klage war noch unter Donald Trump als Präsidenten eingereicht worden. Die Regierung von Trumps Nachfolger Joe Biden führte das Verfahren fort.
- Nachrichtenagenturen dpa und reuters