Streik bei der Lufthansa 90.000 Passagiere an fünf Flughäfen betroffen
Zehntausende Passagiere müssen umplanen. Wegen eines Warnstreiks an Flughäfen rechnet der Branchenverband ADV mit mehr als 580 abgesagten Flugverbindungen.
Etwa 90.000 Passagiere müssen sich wegen des angekündigten Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen nach Einschätzung des Flughafenverbandes ADV auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Der Verband rechnet aktuell mit mehr als 580 abgesagten Flugverbindungen.
"Ein ganzes Land wird vom internationalen Luftverkehr abgeschnitten. Die Gewerkschaften haben jedes Maß verloren", kritisierte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. "Flughäfen gehören zur kritischen Infrastruktur und müssen vor Streikeskalationen geschützt werden."
Hunderte Flüge fallen aus
Der ADV empfahl allen Reisenden, sich bei ihrer jeweiligen Fluggesellschaft zu erkundigen, ob der Flug stattfindet und ausreichend Zeit vor Ort einzuplanen.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Luftsicherheitskräfte zu einem Warnstreik aufgerufen. Der ganztägige Ausstand betrifft nach Verdi-Angaben im Laufe der Nacht zum Donnerstag schrittweise die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden Baden, Köln und Berlin. Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich.
In dem Tarifkonflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Bei einer ersten Warnstreikwelle an elf Flughäfen waren mehr als 1100 Flüge ausgefallen. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.
- Nachrichtenagentur dpa