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Tarifkonflikt mit Deutscher Bahn: GDL ruft erneut zu Streik auf


Ab Dienstag
GDL ruft erneut zu Streik auf

Von t-online, afp, dpa
Aktualisiert am 11.03.2024Lesedauer: 2 Min.
GDL-Streik bei der BahnVergrößern des Bildes
Wieder bleiben die Bahnen stehen: Die GDL hat einen erneuten Streik angekündigt. (Quelle: Oliver Berg/dpa/dpa-bilder)
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Die Tarifverhandlungen zwischen GDL und Deutscher Bahn kommen nicht voran. Während die DB am Montag verhandeln will, ruft GDL zum Streik auf.

Die Lokführergewerkschaft GDL ruft erneut zu einem Streik auf. Gestreikt werden solle von Dienstag 2 Uhr bis Mittwoch 2 Uhr, teilte die GDL mit. Im Güterverkehr sollen die Arbeitsniederlegungen bereits am Montagabend um 18.00 Uhr beginnen und ebenfalls 24 Stunden dauern.

Damit liegen nur etwas mehr als 24 Stunden zwischen der Ankündigung des Arbeitskampfs und seinem Beginn. Gewerkschaftschef Claus Weselsky hatte bereits vor dem vorigen Streik angekündigt, der Bahn und den Fahrgästen künftig deutlich weniger Vorlauf zu lassen, um sich auf den Arbeitskampf einzustellen.

"Weselsky überspannt den Bogen"

In Wirtschaft und Politik gibt es zunehmend Unmut über die Streitigkeiten. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) kritisierte noch am Sonntagabend, Streiken statt Verhandeln sei verantwortungslos. "Die GDL muss reden und Kompromisse ausloten. So kann das nicht weitergehen." Es müsse dringend ein förmliches Verfahren zur Schlichtung eingeleitet werden. "Herr Weselsky überspannt den Bogen immer weiter."

Auch die Deutsche Bahn kritisiert die kurzfristige Ankündigung scharf. Die GDL mache ihre Drohung wahr, Streiks nicht mehr 48 Stunden vorher anzukündigen, teilte das Unternehmen am Sonntagabend in Berlin mit. "Das ist für Millionen von Bahnreisenden und die Wirtschaft eine blanke Zumutung." Der Streik werde sich erneut massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken.

Die DB versuche trotz des kurzen Vorlaufs, für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder ein Grundangebot anzubieten, hieß es weiter. Im Fernverkehr sollen demnach längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt werden. Aufgrund des eingeschränkten Angebots rät die DB, bei Reisen im Fernverkehr frühzeitig einen Sitzplatz zu reservieren. Im Regional- und S-Bahn-Verkehr sei es ebenfalls das Ziel, ein Grundangebot zu fahren. In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheide sich regional stark. Es werde auch im Regionalverkehr auf jeden Fall massive Einschränkungen geben.

DB wollte am Montag verhandeln

Die Bahn hatte zuvor eine von der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) gesetzt Frist bis Sonntagabend, 18.00 Uhr, zur Vorlage eines neuen schriftlichen Angebots verstreichen lassen. Dies führe "unweigerlich in den Arbeitskampf", wies GDL-Chef Claus Weselsky der Bahn die Verantwortung für den nunmehr sechsten Streik in dieser Tarifrunde zu.

Angebote und Lösungen könnten direkt am Verhandlungstisch unterbreitet und erörtert werden, teilte die Bahn am Sonntagnachmittag mit. "Wir sind überzeugt, dass uns eine Einigung nur im Dialog am Verhandlungstisch gelingen wird", sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler laut Mitteilung. In dieser sehr weit fortgeschrittenen Phase der Verhandlungen in einen schriftlichen Austausch von Angeboten und Antworten überzugehen, sei nicht zielführend. Die DB sei alternativ auch bereit, in eine formale Schlichtung einzutreten.

In der laufenden Tarifrunde streikte die GDL bereits fünf Mal, der fünfte Ausstand über 35 Stunden endete erst am Freitagmittag. In der vergangenen Woche war zuvor eine Verhandlungsrunde gescheitert. In dieser hatten zwei Moderatoren – Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU) – beiden Seiten einen Vorschlag vorgelegt, auf dessen Basis weiter verhandelt werden könnte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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