Auch Fabrik in Deutschland betroffen Weltgrößter Schokokonzern streicht jede fünfte Stelle
Die Strukturen des Schokolade- und Kakaokonzerns Barry Callebaut sind zu komplex, sagt der CEO des Unternehmens. Nun sollen sie abgebaut werden und damit tausende Stellen.
Der Schweizer Schokolade- und Kakaokonzern Barry Callebaut plant einem Medienbericht zufolge einen massiven Stellenabbau, betroffen ist auch eine Fabrik in Norderstedt in Schleswig-Holstein. Der weltgrößte Schokoladenhersteller aus Zürich wolle rund 2.500 Jobs streichen, entsprechend etwa 19 Prozent der Belegschaft, berichtete das "Handelsblatt" am Montag.
Der Jobabbau sei ein einmaliger Stellenabbau und solle in den kommenden 18 Monaten umgesetzt werden, so CEO Peter Feld. Das Unternehmen arbeitet vor allem als Zulieferer für die Herstellung von Schokoladenprodukten und ist deshalb als Marke nicht sehr bekannt.
Konzern will "Komplexität reduzieren"
Das Unternehmen sei bis ins vergangene Jahr hinein wie vier Unternehmen geführt worden, eins in den USA, eins in Europa, eins in Asien und zusätzlich das weltweite Kakaogeschäft, erklärt Feld im "Handelsblatt", der im vergangenen Jahr die Leitung von Barry Callebaut übernommen hat. Er begründet den Schritt im "Handelsblatt" damit, Komplexität reduzieren und Doppelarbeit und ineffiziente Strukturen abbauen zu wollen.
Im vergangenen September hatte Feld einen tiefgreifenden Umbau des Konzerns angekündigt, im Rahmen dessen er die Kosten um rund 250 Millionen Franken (etwa 262 Millionen Euro) senken will. Gleichzeitig will das Unternehmen 500 Millionen Schweizer Franken (etwa 523 Millionen Euro) ins Kerngeschäft investieren.
Das Unternehmen ist in 40 Ländern aktiv. Es hat im Geschäftsjahr 2022/23 (31. August) einen Jahresumsatz von rund 8,5 Milliarden Franken erwirtschaftet. Die Barry Callebaut Gruppe blickt auf eine 175-jährige Schokoladentradition zurück.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
- handelsblatt.com: "Barry Callebaut streicht knapp jede fünfte Stelle"