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Neuer Tiefststand | Gas in Europa so günstig wie vor dem Ukraine-Krieg


Preis könnte sogar noch weiter fallen
Gas in Europa so günstig wie vor dem Ukraine-Krieg

Von dpa
23.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Gasspeicher in Köln (Symbolbild): Die deutschen Gasspeicher sind für die Jahreszeiten gut gefüllt.Vergrößern des Bildes
Gasspeicher in Köln (Symbolbild): Die deutschen Gasspeicher sind für die Jahreszeit gut gefüllt. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago-images-bilder)

Der Gaspreis in Europa hat einen neuen Tiefstand erreicht. Grund dafür ist die schwächelnde Wirtschaft in Deutschland und der milde Winter.

Der Preis für europäisches Erdgas ist am Freitag auf den tiefsten Stand seit 2021 gefallen. Der Preis sank an der Börse in Amsterdam auf 22,31 Euro je Megawattstunde. So günstig wurde Gas zuletzt im Mai 2021 gehandelt. 2022 hatte der Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine einen extremen Preissprung ausgelöst.

"Die Talfahrt am europäischen Gasmarkt findet kein Ende", sagte Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank. Sie erklärte die Entwicklung mit einer milden Witterung und der schwächelnden Konjunktur. Seit Beginn des Jahres hat sich der Rohstoff etwa 30 Prozent verbilligt.

Gaspreis sinkt seit Monaten

Seit etwa vier Monaten ist der Preis für Erdgas tendenziell auf Talfahrt. Der Beginn des Gaza-Kriegs im Nahen Osten hatte die Kosten im vergangenen Oktober zwar zeitweise wieder über 50 Euro steigen lassen, dann setzte aber im November eine Trendwende ein.

In vielen europäischen Ländern ist der Winter vergleichsweise mild ausgefallen. Dies bremst die Gasnachfrage. Darüber hinaus sinkt Verbrauch wegen der lahmenden Konjunktur. In Deutschland leidet die Wirtschaft länger als erwartet unter einer Schwächephase, die sich vor allem in den Industriebetrieben zeigt.

Gasspeicher gut gefüllt

Wie aus Daten der Bundesnetzagentur vom Januar hervorgeht, lag der Gasverbrauch in den Monaten Oktober bis Dezember in der Industrie 16 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021. Zwar ist der Gesamtfüllstand der Erdgasspeicher in Deutschland seit Beginn des Jahres nahezu kontinuierlich gesunken. Er ist aber für die Jahreszeit weiter vergleichsweise hoch. Am 21. Februar lag der Gesamtfüllstand bei 71,15 Prozent, wie aus jüngsten Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorgeht.

Im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine war der Gaspreis im Jahr 2022 in nie gekannte Höhen gestiegen. Damals wurden zeitweise mehr als 300 Euro je Megawattstunde fällig, nachdem Russland seine Gaslieferungen nach Europa stark gedrosselt hatte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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