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Elon Musk: Patient mit Neuralink-Chip im Hirn kann Computermaus steuern


"Ohne uns bekannte Nebenwirkungen"
Musk: Patient mit Chip im Hirn kann Computermaus steuern

Von afp
21.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Elon Musk (Archivbild):Vergrößern des Bildes
Elon Musk (Archivbild): "Die Fortschritte sind gut, der Patient scheint sich vollständig erholt zu haben, ohne uns bekannte Nebenwirkungen". (Quelle: Kirsty Wigglesworth/Pool/reuters)

Ende Januar hatte Elon Musks Firma Neuralink einem Menschen einen Chip ins Gehirn gesetzt. Nun meldet der Milliardär erste Erfolge.

Ein Patient des US-Unternehmens Neuralink kann eine Computermaus allein über sein Gehirn steuern. Das teilte der Unternehmer Elon Musk, der Gründer von Neuralink. Seine Firma hatte dem Patienten Ende Januar einen Computerchip ins Gehirn implantiert. "Die Fortschritte sind gut, der Patient scheint sich vollständig erholt zu haben, ohne uns bekannte Nebenwirkungen", sagte Musk in einem Live-Audio-Gespräch in seinem Onlinedienst X. Es handelt sich um die erste Transplantation eines Neuralink-Chips in ein menschliches Gehirn.

Derzeit arbeiten Mitarbeiter des Unternehmens mit dem Patienten daran, den Maus-Cursor mit der Kraft seiner Gedanken gezielt nach links und rechts, nach oben und unten zu bewegen. Dies sei schließlich notwendig, "wenn man auf etwas klicken und es an einen anderen Ort verschieben will".

Affe konnte mit Implantat Videospiel spielen

Die Neuralink-Implantate sind etwa so groß wie fünf aufeinander gestapelte Münzen. Sie sollen in der Zukunft Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Amyotropher Lateralsklerose helfen, aber auch grundsätzlich eine direkte Verbindung zwischen dem Gehirn und Computern sowie Künstlicher Intelligenz ermöglichen und damit die menschlichen Fähigkeiten steigern.

Zu Testzwecken war das Implantat bereits einem Makaken eingesetzt worden, der damit ohne Joystick, Maus oder Tastatur das Videospiel "Pong" spielen konnte.

Das im kalifornischen Fremont ansässige Unternehmen Neuralink hatte Musk 2016 gegründet. Nach Angaben des Daten-Dienstleisters Pitchbook hatte es 2023 mehr als 400 Mitarbeiter. Im August und November des vergangenen Jahres sammelte das Unternehmen demnach in zwei Tranchen Investitionen in einer Gesamthöhe von 323 Millionen Dollar (298 Millionen Euro) ein. Neuralink verweist auf vielfältige Einsatzmöglichkeiten der Chips: Künftig will es mit seinen Implantaten Gelähmten ihre Mobilität zurückgeben, Blinde wieder sehen lassen und psychische Erkrankungen wie Depressionen heilen.

Auch französische und australische Firmen verkünden Erfolge

Es gibt noch weitere Unternehmen, die Hirn-Computer-Schnittstellen arbeiten. 2019 stellte das Forschungsinstitut Clinatec im französischen Grenoble ein Implantat vor, das Querschnittsgelähmten implantiert wollen. Damit sollen die Gelähmten ein Exoskelett steuern, ihre Arme wieder bewegen oder sich fortbewegen können.

Im Juli 2022 verkündete die australische Firma Synchron, sie habe erstmals einem Patienten einen Chip am Gehirn angebracht. Anders als bei Neuralink wird das Synchron-Implantat von außen mit dem Hirn verbunden, sodass die Schädeldecke des Patienten unverletzt bleibt.

Im September kündigte das niederländische Unternehmen Onward an, die Kopplung eines Hirnimplantats mit einem Implantat zu testen, das das Rückenmark stimuliert. Auf diese Weise sollen an Armen und Beinen gelähmte Menschen wieder mobil werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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