Bahn und GDL sprechen wieder Neue Verhandlungen: Bahnstreik endet am Montag
Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn führen im Hintergrund wieder Gespräche miteinander. Der aktuelle Streik wird vorzeitig beendet.
Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben in der Nacht zu Samstag während des laufenden Streiks Gespräche geführt. Zu Inhalten oder möglichen Ergebnissen wurde nichts bekannt. Beide Parteien einigten sich auf ein früheres Ende des Streiks. Statt wie bisher geplant am Montag um 18.00 Uhr endet der Streik nun in der Nacht auf Montag gegen 2.00 Uhr.
"Dennoch wird es im Verlauf des Montags noch zu vereinzelten Einschränkungen im Angebot des Fernverkehrs kommen. Auch im Regionalverkehr kann es im Laufe des Montags noch zu regional unterschiedlichen Einschränkungen kommen", warnte der Konzern. Im Güterverkehr endet der Streik am Sonntagabend um 18.00 Uhr.
Mehr Verlässlichkeit für Bahn-Kunden
Obendrein gibt es in den kommenden Wochen mehr Verlässlichkeit für die Bahn-Kunden: Der Konzern und die Gewerkschaft haben sich auch auf eine Friedenspflicht bis zum 3. März geeinigt. Damit sind in den nächsten fünf Wochen Streiks bei der Bahn nach aktuellem Stand kein Thema. In die Zeit fällt auch der Straßenkarneval vom 8. bis 13. Februar, an dem die Züge vor allem im Rheinland für gewöhnlich sehr voll sind.
Vom 5. Februar bis zum Ende der Friedenspflicht wollen die Bahn und die GDL unter Ausschluss der Öffentlichkeit über neue Tarifverträge verhandeln. "Für den Fall, dass eine der beiden Seiten den Bedarf anmeldet, werden unmittelbar zwei Moderatoren zur Unterstützung hinzugezogen", hieß es in der Mitteilung der Bahn. Erklärtes Ziel beider Seiten sei es, bis zum Ende der Friedenspflicht einen Tarifabschluss zu erzielen.
- Über die Verhältnismäßigkeit des Bahnstreiks diskutieren wir auch hier in dieser Podcastfolge:
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Inflationsausgleich für Beschäftigte
Bereits vereinbart wurde in den Gesprächen am Wochenende die Zahlung von 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie im März. Bei der Frage nach höheren Entgelten hat sich die Bahn eigenen Angaben zufolge bereit gezeigt, auch über Festbeträge statt nur über prozentuale Erhöhungen zu verhandeln. Das für die GDL besonders wichtige Thema Arbeitszeit steht bei den anstehenden Verhandlungen ebenfalls auf der Agenda. Die Bahn sei bereits, über "Modelle zur Arbeitszeitverkürzung" für Schichtarbeiter zu sprechen, hieß es.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestreikt die Deutsche Bahn seit mehreren Tagen, um im laufenden Tarifkonflikt den Druck auf den bundeseigenen Konzern zu erhöhen. Sie fordert unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter um drei Stunden bei gleichbleibendem Lohn.
Die Bahn hat bisher angeboten, dass sich Lokführer und Zugbegleiter ab Januar 2026 für eine Stunde weniger Arbeit oder eine weitere Entgelterhöhung entscheiden können. Die GDL wies diesen Vorschlag zurück.
- Nachrichtenagentur dpa