US-Behörde fordert dringende Überprüfung Neues Problem bei Boeing 737 MAX aufgetaucht
Bei Boeing gibt erneut Schwierigkeiten mit dem Modell 737 MAX. Jetzt soll eine Mutter an einem Seitenruder-Bolzen fehlen.
Beim Flugzeugbauer Boeing ist erneut ein Mangel an einem seiner Jets festgestellt worden. Ein Bolzen im Ruderkontrollsystem des Modells 737 MAX besorgt die Prüfer der Luftfahrtbehörde FAA. Sie forderte die Betreiber bestimmter Modelle dringend dazu auf, bestimmte Spurstangen, die der Kontrolle von Ruderbewegungen dienen, auf den Verlust von Teilen zu untersuchen. Einer internationalen Fluggesellschaft war zuvor im Rahmen einer Routinewartung eine fehlende Schraubenmutter an einem Bolzen aufgefallen.
Boeing selbst entdeckte nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters ein weiteres nicht ausgeliefertes Flugzeug, bei dem eine Mutter nicht richtig angezogen war. "Das Problem, das bei dem betreffenden Flugzeug festgestellt wurde, wurde behoben", sagte Boeing. "Aus Gründen der Vorsicht empfehlen wir den Betreibern, ihre 737 MAX Flugzeuge zu überprüfen und uns über etwaige Feststellungen zu informieren. Wir haben die FAA und unsere Kunden informiert und werden sie weiterhin über die Fortschritte auf dem Laufenden halten", hieß es in einer Stellungnahme.
Model war 20 Monate aus dem Verkehr gezogen
Das Seitenruder steuert die Position der Nase eines Flugzeugs während des Flugs. Bei den Inspektionen muss eine Platte abgenommen und überprüft werden, ob die Teile und Bolzen ordnungsgemäß installiert wurde, so Boeing. Die 737 MAX wurde weltweit für 20 Monate aus dem Verkehr gezogen, nachdem bei zwei tödlichen Abstürzen in den Jahren 2018 und 2019 in Äthiopien und Indonesien 346 Menschen ums Leben gekommen waren. Boeing wartet noch immer auf die Zulassung seiner kleineren 737 MAX 7 und der größeren MAX 10.
Anleger reagierten enttäuscht auf die Neuigkeiten. Der Boeing-Kurs sackte am Dow-Ende um knapp ein Prozent ab.
- reuters.com: "Boeing urges 737 MAX inspections for possible loose bolt" (englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa