"Dieses Abkommen wird auslaufen" Ukraine will kein russisches Gas mehr nach Europa leiten
Der ukrainische Gaskonzern will ab 2025 kein Gas aus Russland mehr nach Europa leiten. Bis dahin will man die Verträge erfüllen, um die EU zu unterstützen.
Die Ukraine will den Vertrag nicht weiter verlängern, der russisches Gas nach Europa weiterleitet. "Dieses Abkommen wird Ende 2024 auslaufen, und wir haben weder die Absicht noch die Initiative, es zu verlängern", sagte Oleksiy Chernyshov, der Chef des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftohas "Radio Free Europe".
Bisher habe man den Gastransit als Unterstützung für "unsere europäischen Kollegen, europäischen Partner" und "bestimmte Länder der Europäischen Union" fortgesetzt, sagte Chernyshov. Insbesondere für Binnenländer, also Staaten ohne Zugang zum Meer, seien die Lieferungen wichtig. "Heute brauchen sie dieses Volumen."
"Wir müssen diesen Prozess beschleunigen"
Chernyshov betonte, die EU selbst habe angekündigt, bis 2027 auf russisches Gas verzichten zu wollen. "Wir wollen, dass dies so schnell und so bald wie möglich geschieht, und zwar zu diesem Zeitpunkt", sagte Chernyshov "Radio Free Europe". "Die Reduzierung erfolgt mit jedem weiteren Monat. Aber wir müssen diesen Prozess beschleunigen und ankurbeln."
Die Frage, ob es Naftohas beim Abwarten des Transitendes nicht auch um einen möglichen Rechtsstreit mit Gazprom, dem russischen Erdgaskonzern, geht, verneint der ukrainische Gaskonzern-Chef. "Es gibt absolut keine anderen Gründe, aber wir können heute einigen Ländern der Europäischen Union, die übrigens unsere Partner sind, nicht die Möglichkeit vorenthalten, Brennstoff zu erhalten und sich auf den Winter vorzubereiten."
Die EU unternehme "große Schritte", um ihre Abhängigkeit von Gas im Allgemeinen, und russischem Gas im Speziellen, zu minimieren, so Chernyshov. Auf die Frage, welche Auswirkungen das Ende des Transits für die Ukraine habe, sagte Chernyshov: "Wir sind darauf jederzeit vorbereitet." Wie gut die Ukraine auf den Winter vorbereitet ist, lesen Sie hier im t-online-Interview mit dem stellvertretenden Energieminister der Ukraine.
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