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Einbruch bei E-Autos bremst deutschen PKW-Markt aus


Staatliche Subventionen fehlen
Einbruch bei E-Autos bremst deutschen Pkw-Markt aus

Von reuters
Aktualisiert am 05.10.2023Lesedauer: 2 Min.
E-Auto an einer Wallbox: Die Nachfrage nach E-Autos ist eingebrochen.Vergrößern des Bildes
E-Auto an einer Wallbox: Die Nachfrage nach E-Autos ist eingebrochen. (Quelle: Detlef Heese/imago-images-bilder)

Während die Nachfrage nach Autos mit Verbrennungsmotoren steigt, sinkt sie bei Elektroautos. Das hat Auswirkungen auf den gesamten deutschen Auto-Markt.

Ein starker Verkaufsrückgang bei Elektroautos hat den Pkw-Markt in Deutschland im September ausgebremst. Nach mehreren Monaten mit hohen Zuwächsen kamen nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes im vergangenen Monat mit rund 224.500 Neuwagen aller Antriebsarten 0,1 Prozent weniger neue Fahrzeuge auf die Straßen als vor Jahresfrist. Dabei brach der Absatz von rein batteriegetriebenen Wagen um 28,6 Prozent auf 31.700 Einheiten ein, wie die Flensburger Zulassungsbehörde am Donnerstag mitteilte.

Grund ist das Auslaufen der staatlichen Subventionen für gewerbliche Käufe. In den vorangegangenen Monaten hatte ein Boom bei E-Autos den Autoabsatz noch angeschoben.

Plus bei Verbrennern

Besser verkauften sich im vergangenen Monat Autos mit Verbrennungsmotor: Benziner legten im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent zu, der Absatz von Dieselautos kletterte um rund fünf Prozent. Auch Hybridautos waren gefragt.

Der Elektro-Anteil am Automarkt sank im September von 19,7 Prozent im Vorjahresmonat auf nur noch 14,1 Prozent. Im August hatten Elektroautos wegen der vorgezogenen Käufe sogar einen Marktanteil von knapp 32 Prozent.

Hersteller bremsen wegen Nachfrageschwäche Produktionsbänder

Im August war der Pkw-Absatz insgesamt noch um 37 Prozent gestiegen. Dabei hatte der Absatz von Elektroautos um 170 Prozent zugelegt, weil viele Firmen noch in den Genuss der staatlichen Subvention kommen wollten. Das Minus von rund 29 Prozent im September ist nach Berechnungen der Unternehmensberatung EY der stärkste Rückgang seit Dezember 2016 – damals waren die Elektro-Neuzulassungen um 31 Prozent gefallen.

Wegen der Nachfrageschwäche bremsten die Hersteller ihre Produktionsbänder. Im September rollten nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) in Deutschland mit 340.500 Fahrzeugen acht Prozent weniger aus den Werkshallen der Hersteller. Davon wurden 265.500 Wagen exportiert, fünf Prozent weniger als vor Jahresfrist.

Markt lebt von Abbau des Auftragsbestands

Insgesamt bleibt der Pkw-Markt nach Branchenangaben aber auf Kurs und steuert nach Einschätzung des Importeurverbands VDIK in diesem Jahr "einen spürbaren Zuwachs" an. Der Markt lebe weiterhin vor allem vom Abbau des hohen Auftragsbestands, erklärte Verbandschef Reinhard Zirpel. "Daher bereiten uns die anhaltend niedrigen Auftragseingänge zunehmend Sorgen", fügte er hinzu. Auch die Nachfrage nach Elektrofahrzeuge wachse nicht mehr so dynamisch wie in den vergangenen Jahren und trage damit weniger zur Markterholung bei.

EY-Autoexperte Constantin Gall rechnet damit, dass der Neuwagenmarkt im laufenden Jahr zwar wachsen wird, insgesamt aber noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau bleibt. Der Rückstand werde auch im Jahr 2024 nicht aufzuholen sein, erwartet Gall – zumal vom Elektrosegment vorerst keine Wachstumsimpulse ausgingen. Im September war der Pkw-Absatz acht Prozent niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
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