"Erhebliche Zweifel" am Fortbestand Büroanbieter Wework sorgt sich ums Überleben
Der Anbieter von mietbaren Büros fürchtet um das eigene Überleben. Wegen der schwachen Wirtschaft mieten immer weniger.
Das kriselnde US-Startup Wework, das Büroraum und Co-Working-Plätze vermietet, sorgt sich ums eigene Überleben. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC räumte Wework am Dienstag "erhebliche Zweifel" am Fortbestand des Unternehmens ein. Wework gab als Gründe finanzielle Verluste, einen hohen Liquiditätsbedarf sowie rückläufige Mitgliedschaften an. Das Schicksal von Wework hänge vom Erfolg der Pläne des Managements ab, "Liquidität und Profitabilität des Unternehmens zu verbessern".
In Deutschland betreibt das Unternehmen Büros in Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main und München. Ein Schreibtisch kostet ab knapp 200 Euro im Monat.
Das 2010 gegründete New Yorker Startup hatte lange Zeit für Furore gesorgt. Angesichts wachsender Skepsis bei Investoren, Zweifel am Wirtschaftsmodell und Kritik an der Führung des jungen Unternehmens verschob Wework einen ursprünglich für 2019 geplanten Börsengang.
Strebt Umstrukturierung an
Zwei Jahre später ging Wework dann doch noch über eine Fusion mit einer sogenannten Special Purpose Acquisition Company (Spac) an die Börse, einer Art leeren Hülle, die bereits an der Börse gehandelt wird. Zuletzt wurde die Aktie allerdings nur noch für unter einen Dollar gehandelt, im nachbörslichen Handel fiel sie am Dienstag auf 16 Cent.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verlor das Unternehmen bereits mehrere Milliarden Dollar – wegen der schwächelnden US-Wirtschaft bleibt die Nachfrage nach Büroraum aus. Zuvor machte bereits das weitverbreitete Homeoffice wegen der Corona-Pandemie dem Unternehmen zu schaffen.
Wework strebt nun eine Umstrukturierung an, will bessere Konditionen für seine Mietobjekte verhandeln sowie mehr Mitglieder gewinnen und möglicherweise neue Kredite aufnehmen.
- Nachrichtenagentur AFP
- wework.de