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Drittes Quartal: Siemens Energy macht fast drei Milliarden Euro Minus


Fast drei Milliarden Euro Minus
Windkraft sorgt bei Siemens für Rekordverluste

Von dpa
07.08.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230807-99-741464Vergrößern des Bildes
Siemens Energy ist 2020 von dem Mutterkonzern Siemens ausgegliedert worden und an die Börse gegangen. (Quelle: Sebastian Kahnert)
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Siemens Windkraft-Tochterkonzern Siemens Energy verzeichnet in diesem Quartal hohe Verluste. Der Fehlbetrag soll etwa 2,9 Milliarden Euro betragen.

Siemens Energy hat im dritten Geschäftsquartal mehr Verlust gemacht als je zuvor seit der Abspaltung von Siemens. Große Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa und negative Steuereffekte sorgten für einen Fehlbetrag von gut 2,9 Milliarden Euro, wie der Konzern mit Sitz in München am Montag mitteilte. Für das noch bis Ende September laufende Geschäftsjahr erwartet Siemens Energy nun laut neuer Prognose insgesamt einen Rekordverlust von 4,5 Milliarden Euro.

Die neuerlichen Probleme beim Sorgenkind Gamesa waren bereits im Juni bekannt geworden. Damals hatte Energy die Belastung mit mindestens einer Milliarde Euro angegeben und seine Prognose zurückgezogen. Die nun veröffentlichten Details treffen den Konzern hart: Durch die Qualitätsprobleme bei Windkraftanlagen an Land erwartet Siemens Energy Kosten von 1,6 Milliarden Euro für notwendige Reparaturen. Verbucht wurden sie im abgelaufenen Quartal, wirklich anfallen wird der Großteil aber erst in den nächsten beiden Geschäftsjahren.

Im Offshore-Bereich erwartet der Konzern weitere Belastungen in Höhe von 0,6 Milliarden Euro durch unprofitable Verträge und wegen Schwierigkeiten beim Hochlauf der Produktion. Zu diesen Belastungen bei Gamesa kommt nun auch noch ein negativer Steuereffekt auf Konzernebene von weiteren 0,7 Milliarden Euro.

Sorgenkind Windkraft-Tochter

Die Ergebnisse zeigten "die Herausforderungen beim Turnaround von Siemens Gamesa", sagte Konzernchef Christian Bruch. Die Leistung der übrigen Geschäftsbereiche gebe ihm "Vertrauen in die Fähigkeit unseres Unternehmens, Geschäfte wieder wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen".

Jenseits von Gamesa lief es für Energy deutlich besser. Die drei anderen Bereiche, Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry konnten ihre Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessern. Und auf Konzernebene legten auch Auftragseingang und Umsatz zu.

Siemens Energy war 2020 von Siemens ausgegliedert und an die Börse gebracht worden. Seither hat der Konzern noch kein Geschäftsjahr und nur wenige Quartale mit einem Gewinn abgeschlossen. Immer wieder sorgten dabei Probleme mit Gamesa für Gewinnwarnungen und drückten die Zahlen tief ins Minus. Um das Sorgenkind besser in den Griff zu bekommen, hat Energy seine Windkrafttochter, die lange Zeit nur eine Mehrheitsbeteiligung war, inzwischen komplett übernommen. Daran, ob und wie schnell die Probleme nun gelöst werden, dürfte dabei auch die Zukunft von Konzernchef Bruch hängen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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