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Aldi Nord und Aldi Süd wieder vereint: Fusionspläne der Discounter?


Discounter-Ketten
Bericht: Fusions-Pläne für Aldi Nord und Aldi Süd

Von t-online, fls

Aktualisiert am 23.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Aldi: Sowohl Aldi Nord als auch Aldi Süd bieten ab dem 6. März Corona-Schnelltests an.Vergrößern des Bildes
Aldi Nord (l.) und Aldi Süd (r.): Die beiden Discounterketten haben sich Deutschland geographisch aufgeteilt. (Quelle: Fotostand, Dean Pictures/imago-images-bilder)

Seit jeher teilen sich Aldi Nord und Aldi Süd Deutschland auf. Nun soll es Pläne für eine Fusion geben.

Es wäre eine Sensation im Lebensmitteleinzelhandel: Bei den Discountern Aldi Nord und Aldi Süd gibt es laut einem Bericht des "Manager Magazins" konkrete Pläne für eine Fusion.

Hintergrund dafür soll unter anderem sein, dass ein Familienstreit bei Aldi Nord beigelegt wurde. Dem Bericht zufolge gebe es nun "grobe Pläne" für die Wiedervereinigung – sogar die Eigentumsverhältnisse seien bereits geklärt.

Schlüssel für die Wiedervereinigung der beiden Ketten ist demnach eine neue Holding bei Aldi Nord, die laut "Manager Magazin" die Streitigkeiten im Nord-Familienzweig befrieden soll. Das wiederum sei Voraussetzung dafür, dass Nord und Süd nach mehr als 60 Jahren wieder zusammenwachsen könnten.

Zigarettenstreit führte zu Aufspaltung

Aldi ist die größte Discounter-Kette in Deutschland. Der Name ist ein Kofferbegriff aus den Worten "Albrecht", dem Familiennamen des Gründers, und "Diskont". Als ein Unternehmen im Jahr 1913 gestartet zerwarfen sich die Aldi-Erben Theo und Karl Albrecht im Jahr 1961.

Ein Grund für den damaligen Streit soll unter anderem die Frage gewesen sein, ob der Discounter auch Tabakwaren anbieten soll oder nicht: Karl war gegen den Verkauf von Zigaretten, sein Bruder Theo hingegen wollte sie ins Sortiment aufnehmen.

Aldi zerfiel kurzerhand in Nord und Süd. Damals gab es bereits 300 Aldi-Filialen mit einem Bruttoumsatz von rund 90 Millionen Mark. Die "gesunde Brüderkonkurrenz", wie es damals hieß, blieb bis zu Theos Tod im Jahr 2010 erhalten.

Angeblich hat das Kartellamt keine Einwände

Die neuen Recherchen sollen jetzt belegen, dass es konkrete Pläne für die Fusion gibt. Die "Grobstruktur" stehe bereits, selbst das Kartellamt habe keine Einwände. Die Eigentümerverhältnisse seien ebenfalls bereits geklärt:

So sollen die aktuellen Familienstiftungen im Süden und Norden in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben und nicht zusammengelegt werden. Klar ist demnach auch, dass Aldi Süd die Mehrheit der Anteile am dann neu zu bildenden Unternehmen halten solle – da die Kette mit weltweit 6.520 Filialen deutlich größer und umsatzstärker ist als Aldi Nord mit 5.115 eigenen Geschäften.

Noch nicht abschließend geklärt ist laut dem Bericht, wann das neue Bündnis final umgesetzt wird. Offen ist ferner, welche Konsequenzen das für Verbraucher hätte, etwa ob es im Falle einer solchen Fusion nur noch ein Aldi-Logo gäbe oder sich die Sortimente gänzlich angleichen würden.

Den Auslandsmarkt teilen sich Aldi Nord und Aldi Süd auf

Aldi Nord und Aldi Süd gibt es parallel nur in Deutschland. Die übrigen Länder der Welt haben sich die beiden Ketten aufgeteilt. So ist etwa Frankreich Aldi-Nord-Land, Portugal und Spanien auch. Aldi Süd hat derweil ohne Konkurrenz von Aldi Nord Filialen in Großbritannien, in den USA, Italien und sogar in China.

Kurios: An zwei Orten in Deutschland können Kunden trotz der Trennung der Unternehmen in Nord und Süd direkt zwischen den beiden Aldi-Versionen wählen – in Gummersbach und Siegen gibt es jeweils eine Aldi-Nord- und eine Aldi-Süd-Filiale.

Pikant an der möglichen Fusion dürften laut "Manager Magazin" unter anderem die Gehaltsstrukturen in den bislang getrennten Unternehmen sein. So zahle Aldi Süd seinen Managern deutlich mehr als Aldi Nord. Laut einem Headhunter, auf den sich das Magazin beruft, betrage der Gehaltsunterschied zwischen 20 und 25 Prozent.

Verwendete Quellen
  • Manager Magazin: "Aldi auf dem Weg zur Wiedervereinigung" (kostenpflichtig)
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