Energie Heizungsbranche: In Deutschland fehlen 60.000 Installateure
Die Heizungsbranche hat Personalmangel: Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima klagt über fehlende Installateure für Neueinbau und Modernisierungen von Heizungen.
In Deutschland fehlen nach Einschätzung des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima derzeit etwa 60.000 Heizungsinstallateure. Diese Zahl beziehe sich auf alle Aufgaben der Handwerke, nicht nur auf den Einbau neuer Heizungen, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Bislang modernisierten die Sanitär- und Heizungsbetriebe jährlich etwa 900.000 Heizungssysteme und bauten knapp 1,2 Millionen Bäder um. "Barrierefreiheit im Bad bei einer alternden Gesellschaft – die Nachfrage steigt hier in den nächsten Jahren erheblich an", erläuterte Bramann. Nach Schätzung des Zentralverbands waren im vergangenen Jahr knapp 400.000 Menschen in diesem Handwerkszweig beschäftigt.
"Wärmepumpe einbauen ist keine Raketentechnologie"
Das neue Gesetz zum Heizungsaustausch bietet für Bramann kein Grund zur Sorge: "Eine Wärmepumpe einzubauen, ist keine Raketentechnologie. Vieles, was man zum Einbau einer Wärmepumpe wissen muss, ist den Betrieben schon längst bekannt." Zudem gebe es ein großes Angebot an Schulungen, das viele Betriebe auch annähmen. "Der Nachschulungsbedarf von Fachkräften ist also nicht so dramatisch, wie man vielleicht zuerst denken mag."
Der Chef des Wärmepumpen-Herstellers Vaillant, Norbert Schiedeck, hält den Einbau dieser Anlagen in den meisten Häusern für sinnvoll. "Wir gehen davon aus, dass sich ohne größeren Umbau bis zu 70 Prozent der Gebäude in Europa mit Wärmepumpen beheizen lassen", sagte Schiedeck der "Rheinischen Post". "Bei den übrigen Gebäuden sind zusätzliche Maßnahmen notwendig." Je nach Zustand des Gebäudes könnten Heizkörper ausgetauscht oder gar eine Dämmung angebracht werden.
- Nachrichtenagentur dpa