Bei Brief- und Paketzentren Verdi-Mitarbeiter sollen ab sofort bundesweit streiken
Seit 17 Uhr und ganztägig am Freitag sollen Post- und Paketzentren ihre Arbeit einstellen. Zuvor war eine eine Tarifrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Im Tarifkonflikt zwischen Verdi und der Deutschen Post ruft die Gewerkschaft bundesweit zu Streiks in allen Brief- und Paketzentren auf. Die Arbeitsniederlegungen in den Verteilzentren sollten ab Donnerstag 17 Uhr beginnen und auch den ganzen Freitag andauern, teilte Verdi am Donnerstag mit. "In den folgenden Tagen werden weitere Streiks folgen", kündigte Verdi an.
In der zweiten Verhandlungsrunde für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten hatte es in Köln keine Fortschritte gegeben. "Die Arbeitgeber haben sich sehr deutlich geäußert, dass sie nicht bereit sind, den Reallohnverlust und die Inflation auszugleichen", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Verdi halte die Forderungen jedoch für "notwendig, gerecht und machbar".
Tarifgespräche sollen am 8. Februar fortgesetzt werden
Die Gewerkschaft verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat. Der überwiegende Teil der Verdi-Mitglieder bei der Post habe ein niedriges Einkommen und könne Reallohnverluste nicht verkraften, betonte Kocsis.
"Dass die Arbeitgeber den Ausgleich von Reallohnverlusten verweigern, ist angesichts der Milliardengewinne des Konzerns eine Provokation. Darauf werden die Beschäftigten in den Betrieben nun eine klare Antwort geben und ihren Forderungen mit Streiks Nachdruck verleihen." Die Tarifgespräche sollen am 8. Februar fortgesetzt werden.
Die Gewerkschaft hatte bereits vor der zweiten Verhandlungsrunde auf das erwartete Rekordergebnis der Deutschen Post von 8,4 Milliarden Euro für 2022 verwiesen. Diesen Erfolg verdanke das Unternehmen der Arbeit der Beschäftigten. Die Deutsche Post DHL ist hochprofitabel. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt allerdings im Ausland.
- Nachrichtenagentur AFP und dpa