Er brachte den Käfer in die USA Früherer VW-Chef Carl Hahn ist tot
Elf Jahre lenkte er die Geschicke des deutschen Traditionskonzerns Volkswagen und machte ihn international bekannt. Nun ist Carl Hahn im Alter von 96 Jahren gestorben.
Der frühere Volkswagen-Chef Carl Hahn ist am Samstagmorgen im Alter von 96 Jahren gestorben. Zuerst berichtete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Hahns Familie. Eine Sprecherin der Hahn-Stiftung bestätigte das auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sei er friedlich zu Hause in Wolfsburg eingeschlafen.
Der am 1. Juli 1926 in Chemnitz geborene Manager hatte in seiner Zeit als VW-Chef die Grundlagen für den Weltkonzern gelegt. Hahn stand von 1982 bis 1993 als Vorstandsvorsitzender an der Spitze des Traditionskonzerns und war in dieser Zeit für die Expansion nach China und ins europäische Ausland verantwortlich. Zudem fielen in seine Amtszeit die Übernahmen von Seat und Skoda.
Schon der Vater war Autoliebhaber
Mit Autos hatte Hahn von klein auf zu tun. Sein Vater war Manager beim Fahrzeughersteller DKW und Mitbegründer der Auto Union in Chemnitz, die später Audi wurde. Er selbst startete seine Karriere in der Automobilindustrie 1953 als Assistent des damaligen Generaldirektors der Volkswagen GmbH. Zuvor hatte er Betriebswirtschaft in Köln, Zürich, Bristol und Paris studiert. Er promovierte an der Universität Bern in Volkswirtschaft.
Im Jahr 1958 ging Hahn als Leiter von Volkswagen of America in die USA und baute dort für den VW Käfer und den Transporter mit Werbekampagnen einen Markt auf. Dort heiratete er Marisa Lea Traina. Das Paar bekam vier gemeinsame Kinder. 1972 wechselte Hahn dann als Leiter zu Continental, bevor er 1982 zu Volkswagen zurückkehrte. Noch in hohem Alter hatte sich Hahn mit seiner Stiftung für frühkindliche Bildung eingesetzt. Die Trauerfeier findet nach Informationen der "Welt" am 24. Januar in Wolfsburg statt.
- Eigene Recherche
- welt.de: "Der Mann, der Volkswagen zum Weltkonzern formte"
- Mit Material der dpa