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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Warnstreiks am Montag Preise für Flixtrain-Züge und Mietwagen explodieren
Der geplante Streik am Montag stellt zahlreiche Reisende vor die Frage: Wie komme ich von A nach B? Es gibt Alternativen – aber die werden immer teurer.
Zehntausende Mitarbeiter des Bahn-, Luft- und Nahverkehrs treten am Montag in den Streik. Mit einem groß angelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi an dem Tag große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen.
Betroffen sind der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen. Verdi ruft zudem zu Arbeitsniederlegungen an mehreren Flughäfen sowie im öffentlichen Nahverkehr in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern auf. Hier lesen Sie mehr zu den Hintergründen.
Alternativen für Reisende werden teurer
Der Streik bedeutet für zahlreiche Reisende: Eine Alternative muss her. Naheliegend ist der Wechsel von der Deutschen Bahn zu Flixtrain, denn dieses Unternehmen ist nicht involviert. Doch dort schnellen die Preise nun in die Höhe, wie t-online beobachtete:
So kostete eine Bahnfahrt für den Streiktag am kommenden Montag, 27. März, um 8.12 Uhr von Berlin-Hauptbahnhof nach Köln-Hauptbahnhof mit dem Flixtrain am Donnerstag um 13.46 Uhr noch 39,99 Euro. Nur wenige Minuten später hatte sich der Preis für dieselbe Zugverbindung mehr als verdoppelt auf jetzt 89,99 Euro.
Auf Anfrage von t-online erklärte das Unternehmen: "Bei FlixBus und FlixTrain arbeiten wir mit einem dynamischen Preissystem. Das bedeutet, dass die Höhe des Preises von der Auslastung der jeweiligen Verbindung abhängt." Demzufolge ist davon auszugehen, dass die Preise so drastisch gestiegen sind, weil sich nach Bekanntwerden des Streiks viele Reisende nach einer Alternativverbindung erkundigt haben.
Bedeutet das auch, dass Flixtrain am Streiktag mehr Bahnen einsetzt? "Eine kurzfristige Aufstockung der Züge ist aufgrund der in Deutschland gegebenen Rahmenbedingungen im Schienenverkehr (Trassenvergabe, Fahrpläne, etc.) leider nicht möglich", heißt es vonseiten des Unternehmens.
Wie sieht es bei Mietwagen-Anbietern aus?
Eine weitere Option für längere Reisen sind Mietwagen. Doch auch die könnten durch die erhöhte Nachfrage deutlich teurer sein als an anderen Tagen.
Auf t-online-Nachfrage heißt es etwa vom Anbieter Sixt: "Wie in der Airline- und Hotelbranche üblich, orientieren sich die Preise auch in der Mietwagenbranche an verschiedenen Faktoren, wie Nachfrage, Angebot oder Buchungszeitraum. Abhängig von diesen Faktoren können Preise kurzfristig variieren."
Es gebe bereits an einigen Stationen ein "erhöhtes Buchungsaufkommen". Noch ist der Autovermieter aber optimistisch, darauf kurzfristig reagieren zu können. Zu konkreten Preisen äußerte sich die Firma nicht.
Auch beim Konkurrenten Europcar heißt es, es gebe bereits eine "höhere Nachfrage, insbesondere an unseren Stadtstationen". Doch es gebe auch Stornierungen, da Reisende nicht wie geplant an den Flughäfen ankommen werden und so ihre Buchungen nicht wahrnehmen können.
Deswegen rät der Autovermieter dazu, diese Kapazitäten zu nutzen: "Wir haben also bundesweit noch Verfügbarkeiten und bieten schnelle und einfache Anschlussmobilität", so eine Sprecherin zu t-online. Sollte an einem Bahnhof kein Auto mehr verfügbar sein, lohne es sich an der nächstgelegenen Flughafen-Station nachzufragen.
- flixbus.de: Ticketpreise für 27. März 2023
- Anfrage an Flixbus am 23. März 2023
- Anfrage an Sixt am 23. März 2023
- Anfrage an Europcar am 23. März 2023