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Preisabfall: Lohnt sich jetzt der Wechsel von Strom- und Gasanbietern?


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Preise für Strom und Gas
Verbraucher sollten jetzt über einen Wechsel nachdenken


Aktualisiert am 12.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Hochspannungsmasten im Allgäu (Symbolbild): An den Energiebörsen fallen die Preise, doch bei vielen Bestandskunden kommen diese noch nicht an. (Quelle: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)

Die Preise für Strom und Gas fallen – zumindest an der Börse. Auf den Abrechnungen vieler Kunden steigen sie aber, ein Anbieterwechsel könnte helfen.

Die Preise an den Energiebörsen fallen. Vor-Krisen-Niveau haben sie zwar noch nicht erreicht, aber von den Höchstständen im Sommer sind sie mittlerweile weit entfernt. Für viele Kunden bedeutet das allerdings keine Ersparnis.

Der Grund: Die meisten Anbieter geben die Preisschwankungen nicht direkt weiter, da sie selbst im Einkauf an langfristige Lieferverträge gebunden sind. Für eine Kundengruppe winken jedoch besonders günstige Tarife, wie eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt: Neukunden.

Für sie nämlich sind die Preise für Strom und Gas seit dem vergangenen Herbst deutlich gesunken, während die Grundversorger ihre Preise weiter anziehen. Selbst mit den staatlichen Preisbremsen gibt es so Sparmöglichkeiten von über Hundert Euro. Doch Verbraucherschützer warnen vor allzu überstürzten Entscheidungen.

Grundversorger-Tarif wieder teurer

Vor allem im Vergleich zum Grundversorger-Tarif lohnt sich nun ein Anbieterwechsel wieder. Denn während Neukunden im September noch durchschnittlich rund 40 Cent pro Kilowattstunde Gas zahlen mussten, sind es aktuell rund 14,3 Cent – ein Rückgang von 64 Prozent. In der Grundversorgung hingegen stiegen die Preise im gleichen Zeitraum von 12,7 auf 17,7 Cent je kWh. Das entspricht einem Plus von 39 Prozent.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Strom: Neukunden zahlten Mitte Oktober im bundesweiten Durchschnitt noch 56 Cent pro kWh, aktuell sind es 42,7 Cent und damit 24 Prozent weniger. In der Grundversorgung hingegen verteuerte sich der Strom im gleichen Zeitraum um 27 Prozent – von 36,8 auf 46,6 Cent je kWh.

"2022 stand der Energiemarkt Kopf, die normalerweise teure örtliche Grundversorgung war fast durchgehend günstiger als die Neukundentarife überregionaler Versorger. Nun kehrt sich das Verhältnis wieder um", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Dank günstigerer Neukundentarife können Haushalte je nach Region und Verbrauch mit einem Wechsel wieder sparen".

Konkret heißt das: Ein Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden kann bei einem Wechsel aus der Grundversorgung zum günstigsten Anbieter durchschnittlich 154 Euro im Jahr sparen. Wer mit Gas heizt, kann durch einen Wechsel seine Rechnung sogar um 680 Euro senken.

Trotz Preisbremsen winkt Ersparnis

Selbst mit den staatlichen Unterstützungen in diesem Jahr, die die Energiepreise deckeln, können Verbraucher mit einem Wechsel beim Strom noch 31 Euro und beim Gas noch 136 Euro sparen. Die Preisbremsen sind zunächst bis zum 21. Dezember 2023 geplant.

Die Preisbremsen für Strom und Gas sind zunächst bis zum 31. Dezember 2023 befristet. "Werden die Preisbremsen nicht verlängert, kostet jede verbrauchte Kilowattstunde im kommenden Jahr wieder den regulären Vertragspreis. Auch deshalb wird es für Verbraucher in diesem Jahr wichtig, einen möglichst günstigen Tarif zu wählen", so Storck.

Bei aller Euphorie über günstigere Preise raten Verbraucherschützer zur Vorsicht bei der Vertragskündigung. Denn viele Gasversorger würden derzeit kaum Neukunden aufnehmen. "Die Angebotsauswahl ist sehr begrenzt. Für Energieversorger lohnt es sich bei den hohen Erdgaspreisen gerade kaum, Neukunden aufzunehmen. Viele haben die Akquise deswegen erst einmal eingestellt", so Energieexperte Peter Lassek von der Verbraucherzentrale Hessen im Gespräch mit t-online. Hier lesen Sie alle Tipps vom Experten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Auswertung von Verivox
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