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Gaspreise: Wo bleibt die Entlastung für Sie?


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Gaspreise auf Talfahrt
Preissturz beim Gas: Darum haben Sie nichts davon


Aktualisiert am 12.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Gaszähler (Symbolbild): Für viele von uns wird Gas jetzt noch teurer (Quelle: IMAGO/Christian Ohde)
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Obwohl der Einkaufspreis von Gas stark gesunken ist, flattern vielen Verbrauchern gerade Preiserhöhungen ins Haus. Vertrag kündigen oder aussitzen?

Seit Mitte Dezember zeigt die Tendenz beim Gaspreis nach unten. Nach Einschätzung der Bundesnetzagentur haben das milde Winterwetter und erhöhte Windenergie zu einem geringeren Gasverbrauch in Deutschland geführt. Derzeit liegt der Gaspreis am niederländischen Großhandelsplatz TTF bei um die 70 Euro je MWh (Megawattstunde). So günstig war europäisches Gas zuletzt im Juni 2022.

Aber: Die Preise bleiben für den Endkunden auf einem historisch hohen Niveau. Zum Vergleich: In den Jahren zuvor kostete eine MWh Gas lediglich zwischen zehn bis 20 Euro und seit Herbst 2021 ist der Erdgaspreis auf dem Terminmarkt nahezu durchgängig gestiegen. In den vergangenen zwölf Monaten haben sich die Kosten für Gas zwischenzeitlich um über 1.000 Prozent erhöht.

Entspannung für Kunden erst in einem Jahr

Energie-Experte Peter Lassek von der Verbraucherzentrale Hessen sieht im Gespräch mit t-online weitere starke Preisschwankungen kommen: "Wie sich der Gaspreis in Zukunft entwickelt, ist nur schwer abzuschätzen. Nicht nur war er vor der Krise deutlich niedriger, sondern die Schwankungen waren auch deutlich kleiner. Heute springt der Gaspreis innerhalb eines Tages teilweise um 80 bis 100 Euro. Sollten die Spotmarktpreise jedoch über längere Zeit auf dem jetzigen Niveau bleiben, hätte das sicher auch Folgen auf die Gaspreise für Verbraucher."

Heißt: Energielieferanten kaufen in der Regel längerfristig ein. Die gerade erst angepassten Endkundenpreise sinken daher nicht kurzfristig. "Gut möglich, dass wir bei weiterhin günstigen Bedingungen und einem deutlichen Rückgang der EU-Gasnachfrage in den nächsten zwölf bis achtzehn Monaten mit einer eher sinkenden Preistendenz und einer leichten Dämpfung der Preise rechnen können", sagt Lassek.

Gasanbieter lehnen Neukunden teilweise ab

Bis dahin wird die Zündschnur vieler Verbraucher immer kürzer. Sollten Kunden jetzt bei einer erneuten Gaspreiserhöhung von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und sich einen günstigeren Anbieter suchen?

Lassek sagt: "Wirkliche Preisknaller, also billige Tarife, gibt es in der aktuellen Krisensituation nicht. Die Angebotsauswahl ist sehr begrenzt. Für Energieversorger lohnt es sich bei den hohen Erdgaspreisen gerade kaum, Neukunden aufzunehmen. Viele haben die Akquise deswegen erst einmal eingestellt."

Das Preise-Vergleichen ist in diesen Tagen alles andere als einfach und transparent, was auch daran liegt, dass einige Anbieter die mit der Strompreisbremse verbundenen Entlastungen automatisch mit einrechnen und damit Anbieter günstiger dastehen lässt, die bei den Arbeitspreisen oberhalb des gesetzlichen Preisdeckels liegen. Die meisten Stromangebote bei Verivox, Check24 und anderen Vergleichsportalen bewegten sich Ende letzter Woche zwischen Mitte 40 und Anfang 50 Cent pro Kilowattstunde (kWh).

"Deutlich kleiner fällt die Anbieterauswahl im Gasbereich aus", sagt Lassek. Ein Beispiel: Für die Stadt Frankfurt (Jahresverbrauch 20.000 kWh, Anmerkung der Redaktion) listete ein bekanntes Vergleichsportal am Dienstag etwa 25 Angebote. Einige davon warben mit Neukundenboni. Der Großteil der Anbieter stellte Arbeitspreise von 15 bis 17 Cent pro kWh in Aussicht. Der teuerste Anbieter in der Auflistung lag bei stattlichen 32,11 Cent pro kWh." Der gesetzlich festgelegte Preisdeckel für 80 Prozent des Verbrauchs liegt bei zwölf Cent pro kWh.

Diesen Tipp gibt der Experte

Was also tun? Lassek gibt folgenden Tipp: "In der aktuellen Situation kann es durchaus Sinn machen, die Füße stillzuhalten, die weitere Preisentwicklung abzuwarten. In Regionen, in denen die sogenannte Grundversorgung des lokalen Anbieters günstiger ist als die Sondertarife, sollten Strom- und Gaskunden überlegen, sich in die Grundversorgung fallen zu lassen. Allerdings steht zu erwarten, dass die Preise in der Grundversorgung über kurz oder lang weiter anziehen und sich dem Niveau der Sonderverträge angleichen."

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur Reuters
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