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Deutschland benachteiligt Rentner: "Ich fühle mich total betrogen"


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Staat benachteiligt Rentner
"Ein Schlag ins Gesicht"


Aktualisiert am 20.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ein älteres Paar überprüft Abrechnungen (Symbolbild): Die Ungerechtigkeit im deutschen Rentensystem nimmt von Jahr zu Jahr zu. (Quelle: Creatista/getty-images-bilder)

Der Frust in der Gesellschaft ist groß: Das deutsche Betriebsrentengesetz benachteiligt Millionen Menschen. Jetzt äußern sich betroffene t-online-Leser.

Mit dieser Recherche traf t-online einen wunden Punkt: Deutschlands Betriebsrentengesetz führt zu einer immer größer werdenden Ungerechtigkeit in der Gesellschaft. Während die Renten der einen Leute steigen, gehen viele andere leer aus. Lesen Sie hier mehr dazu, wie der Staat zwei Millionen Rentner benachteiligt.

t-online bat Leserinnen und Leser in dem Artikel um Mithilfe. Wer von den Missständen im deutschen Rentensystem betroffen ist und Hinweise mit der Redaktion teilen möchte, solle sich unter hinweise@stroeer.de melden.

Diesem Aufruf folgen bereits zahlreiche Menschen. In den Reaktionen auf die t-online-Berichterstattung zeigt sich: Die Wut auf die Gesetzgebung ist groß. Hier lesen Sie Auszüge aus den Zuschriften unserer Leserinnen und Leser:

"Das nennt sich Rechtsstaat"

"Der Artikel spricht mir aus dem Herzen – nicht nur als Betroffene, sondern generell, wie der Staat in unsere Taschen greift und nicht immer alles dabei gerecht zugeht", schreibt eine Leserin. Sie sei 43 Jahre Lehrerin gewesen, aber habe davon 18 Jahre in der DDR ihren Beruf ausgeübt. "Da beginnt schon der erste Unterschied, da wir schon mit 20 Jahren unser erstes Gehalt bekamen, was natürlich in der DDR nur einem Viertel des Wertes der Deutschen Mark entsprach. Verbeamtet wurden wir nicht und mir wurde sogar nach 40 Dienstjahren wegen Krankheit gekündigt, da der Kündigungsschutz des öffentlichen Dienstes nur im westdeutschen Gebiet gilt. Auch hier musste ich über einen Anwalt wieder eingestellt werden, um mit 63 Jahren nicht als Arbeitslose in Rente gehen zu müssen. Das nennt sich Rechtsstaat, weil du dir dein Recht erstreiten musst."

"Keine Beratung seitens der VBL"

"Meine Frau war auch einige Jahre im öffentlichen Dienst tätig. Sie hat freiwillig jeden Monat 150 Euro eingezahlt. Im Februar 2022 ist sie leider verstorben", schildert ein weiterer Leser. "Jetzt im Nachhinein stellt sich heraus, dass sie angeblich einen falschen Vertrag abgeschlossen hat und sie mindestens 60 Monate einzahlen hätte müssen." Seitens der VBL sei keine Beratung erfolgt. Es habe nur geheißen, es stehe alles im Internet – so auch die 82 Doppelseiten umfassende Satzung, die der Leser nun zugeschickt bekommen habe. "Jetzt erhalte ich einen Brief, der besagt: Da der falsche Vertrag abgeschlossen wurde und noch keine 60 Monate eingezahlt wurde, wird das Geld zugunsten der Allgemeinheit einbehalten."

"Ich fühle mich total betrogen"

Eine andere Leserin schreibt: "Ich habe mir daraufhin meine Betriebsrente als Einmalzahlung auszahlen lassen. Ich fühle mich auch total betrogen. Ich muss so viel Steuern darauf zahlen und dann noch zehn Jahre lang monatlich einen Betrag an die Krankenkasse zahlen. Da bleibt kaum noch etwas übrig. Das hatte man mir anders gesagt. Es ist so traurig und gemein."

"Ein Schlag ins Gesicht"

"Meine Pension (57,52 Prozent) wird monatlich um circa 200 Euro gekürzt, weil meine VBL-Betriebsrente meine Altersbezüge auf über 71,25 Prozent erhöht", schildert ein Leser. "Juristisch ist das wohl korrekt, aber nach jahrzehntelanger Dienstzeit ein Schlag ins Gesicht."

"Dieses Dilemma haben Beamte nicht"

"Sowohl mein Mann als auch ich waren beide über 20 Jahre im öffentlichen Dienst in Hamburg tätig. Mein Mann verstarb 2004 und ich erhielt eine Witwenrente aus der Zusatzversorgung meines Mannes. Als ich dann selbst in Rente ging, erhielt auch ich eine Zusatzversorgung neben meiner gesetzlichen Rente, musste jedoch auf die meines Mannes verzichten. Dieses Dilemma haben Beamte natürlich auch nicht. Vor allem mich als Frau betrifft es wieder sehr stark, da ich wegen Kindererziehung etc. nicht immer und auch nicht voll arbeiten konnte."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Leserinnen und -Lesern am 16.02.2023
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