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Werbung oder normales Posting? Jeder zweite Social-Media-Nutzer sieht keinen Unterschied


Anzeigen in sozialen Medien
Jeder Zweite hält Werbung für normale Postings

In sozialen Medien ist Werbung kaum von einfachen Postings zu unterscheiden. Das zeigt eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom.

Aktualisiert am 16.07.2018|Lesedauer: 2 Min.
Von dpa-tmn, t-online, str
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Ist das jetzt Werbung oder doch ein normaler Beitrag? Knapp jeder zweite Nutzer (48 Prozent) von Netzwerken wie Facebook, Instagram und Co kann diese Frage nicht immer beantworten. Das geht aus einer Umfrage von Bitkom Research hervor. Demnach haben vor allem jüngere Nutzer Probleme, Werbung, Produktplatzierungen oder Sponsoring von inhaltlichen Beiträgen zu unterscheiden. Oftmals liege das auch an der Art, wie Online-Werbung heutzutage gestaltet sei.

Vielzahl von Apps: Bei Facebook, Instagram, Twitter und Co sind viele User derzeit vorsichtig unterwegs. Ab wann ist ein Beitrag als Werbung zu markieren?Vergrößern des Bildes
Vielzahl von Apps: Bei Facebook, Instagram, Twitter und Co sind viele User derzeit vorsichtig unterwegs. Ab wann ist ein Beitrag als Werbung zu markieren? (Quelle: imagebroker/Symbolbild/imago-images-bilder)

User sehen einen klaren Zuwachs von Werbebeiträgen

Grundsätzlich ist das Bewusstsein der Nutzer in Sachen Werbung aber recht ausgeprägt: Rund acht von zehn Befragten (78 Prozent) gaben an, Werbung in sozialen Netzwerken habe in der jüngsten Zeit stark zugenommen. Sechs von zehn Nutzern (60 Prozent) finden das soweit in Ordnung, solange dadurch die Nutzung eines Dienstes kostenfrei bleibt.

Ein knappes Drittel der Umfrageteilnehmer (30 Prozent) gab an, Online-Werbung praktisch zu finden, weil sie dadurch eher auf passende Produkte oder Themen stießen, die ihnen sonst vielleicht entgangen wären.

Plattformen wie Instagram, Facebook und YouTube haben ihre eigenen Internetstars hervorgebracht: Nutzer, die mit ihren selbst produzierten Inhalten zum Teil ein Millionenpublikum erreichen. Ihren Fans und Followern gelten sie als Vorbilder. Das macht die sogenannten "Influencer" interessant für die Werbeindustrie und große Unternehmen, die ihre Marke bei einer bestimmten Zielgruppe bekannter machen wollen.

Prominenter Fall kommt vor Gericht

Modefirmen können die Influencer zum Beispiel damit beauftragen, sich in der aktuellen Kollektion ablichten zu lassen und das Foto in ihren Kanälen zu posten. Viele Kosmetikunternehmen lassen ihre Produkte ebenfalls gerne von jungen Beauty-Expertinnen bewerben.

Eigentlich sind die Regeln dafür eindeutig: Bezahlte oder gesponserte Beiträge müssen immer als Werbung gekennzeichnet werden. Viele Firmen und Social-Media-Sternchen umgehen diese Pflicht aber gerne. Schließlich entfaltet die Online-Werbung ihre Wirkung am besten, wenn sie nicht als Werbung wahrgenommen wird, sondern als "ehrliche Meinung" oder Empfehlung.

Auch Promis nutzen sozialen Medien, um für bestimmte Produkte zu werben und verdienen damit viel Geld. Cathy Hummels zum Beispiel nutzt ihre Bekanntheit, um anderen Social-Media-Nutzern ihre "Lieblingsprodukte" zu empfehlen. Dafür wird sie teilweise vom Hersteller bezahlt. Weil sie aber ihre Postings nicht als "Anzeigen" kennzeichnet, hat sie juristischen Ärger bekommen. Hummels will jetzt selbst vor Gericht ziehen und sich das Recht erkämpfen, Produktempfehlungen ohne Kennzeichnung zu veröffentlichen.

Das Problem der Schleichwerbung in den Sozialen Medien wird schon seit Jahren diskutiert. In der repräsentativen Online-Umfrage im Januar 2018 befragte Bitkom Research 1212 Internetnutzer.

Verwendete Quellen
  • dpa/tmn
  • Eigene Recherchen
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