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Social-Media-Werbung der Bundesregierung für fünf Mio Euro


Werbung in Sozialen Medien
Bundesregierung gibt fast fünf Millionen Euro aus

Aktualisiert am 20.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Werbung der Bundeswehr in Berlin: Werbung auf Social-Media-Kanälen nimmt stark zu.Vergrößern des Bildes
Werbung der Bundeswehr in Berlin: Werbung auf Social-Media-Kanälen nimmt stark zu. (Quelle: imago-images-bilder)

Laut einem Bericht gibt die Bundesregierung 2017 fast fünf Millionen Euro für Werbung in Sozialen Medien aus. 2010 waren es nur knapp 3000 Euro. Einen Großteil verschlang eine umstrittene Kampagne für die Bundeswehr. Ein Regierungssprecher betont den "Informationsauftrag der Bundesregierung".

Laut einem Bericht des Online-Magazins "Motherboard" soll die Bundesregierung ihre Ausgaben in den letzten acht Jahren um das Tausendfache erhöht haben. 4,98 Millionen gab die Regierung demnach für Werbung auf YouTube, Twitter, Facebook und Instagram aus.

Eingesetzt wurden dabei nicht nur eigene Kanäle, sondern auch Postings auf fremden, das so genannte Influencer-Marketing. Eingesetzt wurden unter anderem Sponsored Posts, Videos und Werbebanner, so der Bericht.

Die Ausgaben der Ministerien für Social Media schnellten 2016 in die Höhe. In diesem Jahr begannen die Bundesregierung, die Ministerien und Behörden erstmals größere Geldsummen für "Influencer Marketing" und gesponsorte Beiträge auszugeben.

Bundesregierung sieht es nicht als Werbung

Die Bundesregierung selbst bezeichnet diese Ausgaben laut "Motherboard" nicht als Werbeausgaben, sondern als Ausgaben, um "ihren Informationsauftrag zu erfüllen". Es gehe hier um "Information und Kommunikation der Bundesregierung mit den Bürgerinnen und Bürgern."

Den Großteil der Ausgaben steckte das Verteidigungsministerium in eine Werbekampagne der Bundeswehr zum Thema "Einsatz in Mali", mit der neue Rekruten angeworben werden sollen. Hierfür wurden 2016 und 2017 fast 3,2 Millionen Euro in Facebook- und Instagram-Werbung gesteckt. Für Kampagnen auf YouTube kamen noch 3,5 Millionen dazu.

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Filter mit Bundeswehr-Nachtsichthelm auf Snapchat

Eine Snapchat-Kampagne für die Mini-Webserie "Mali" kostete weitere 340.000 Euro. Die Serie selbst kostete knapp 2 Millionen Euro. Dazu gab es auch einen eigenen Filter auf Snapchat, der einen Nachtsichthelm der Bundeswehr simulieren sollte. Bisher gibt es keine Informationen darüber, ob die Kampagne erfolgreich war. Die gesamte Werbeaktion soll laut Bundesregierung 431 Millionen Aufrufe auf Facebook und 75ß0 Mio. auf YouTube generiert haben. Dazu kommen 73 Millionen auf Snapchat. Adressiert wurden zum Teil sehr ungenaue Zielgruppen, wie zum Beispiel "wohnhaft in Deutschland, zwischen 18 und 50".

Für eine Kampagne des Familienministeriums, die eine Hilfe-Hotline für Frauen bewarb, wurden gezielt weibliche SPD-Wähler per Social-Media-Werbung angesprochen. Das ist insofern problematisch, da im Parteienfinanzierungsgesetz vorgeschrieben ist, Parteienwerbung und Werbung der Regierung streng voneinander zu trennen. So darf eine Partei zum Beispiel nicht über Regierungsstellen Werbung für sich betreiben.

Sprecher betont Informationsauftrag der Bundesregierung

Ein Sprecher des Bundespresseamtes erklärte auf Anfrage von t-online.de, dass die Bundesministerien ihre Öffentlichkeitsarbeit in eigener Verantwortung gestalten. "Mit den Auftritten in den Sozialen Medien kommt das Bundespresseamt seinem Informationsauftrag nach. Sie stellen eine zeitgemäße Erweiterung der Öffentlichkeitsarbeit dar, sind bürgernah und dialogorientiert. Mit der Entwicklung der Nutzungszahlen der Social-Media-Accounts ist das Bundespresseamt sehr zufrieden." Genaue Zahlen nannte der Sprecher nicht. Die Facebook-Seite der Bundesregierung hatte Mitte Juni 2018 rund 510.000 Fans.

"Das Bundespresseamt hat die Facebook-Seite der Bundesregierung am 20. Februar 2015 gestartet. Seit diesem Zeitpunkt wurden weder auf dieser Facebook-Seite noch auf dem Twitter-Account des Regierungssprechers, auf dem YouTube-Kanal oder auf dem Instagram-Account der Bundeskanzlerin finanzielle Mittel für das sogenannte 'Sponsoring' von Beiträgen aufgewendet", erklärte der Regierungssprecher.

Verwendete Quellen
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