Grenze des Ertragbaren "Martha Is Dead": Psycho-Horror nur für die stärksten Nerven
Berlin (dpa/tmn) - An Horrorspiele trauen sich eher die Gamer heran, die auch in den härtesten Schockmomenten nicht vom Stuhl fallen. Hier treibt es wohl kaum ein Spiel so weit wie "Martha is Dead".
Spielerinnen und Spieler schlüpfen in die Rolle der jungen Giulia, die ihre Schwester Martha gegen Ende des Zweiten Weltkrieges tot in einem See auffindet. Die Zwillingsschwester schlüpft in die Rolle der von der Mutter vermeintlich mehr geliebten Martha - was kann da schief gehen?
Um in der Geschichte voranzukommen, müssen regelmäßig Fotos geschossen und in einem Minispiel entwickelt werden. Die detaillierte Spielwelt um ein Landhaus in der italienischen Toskana hat eine Menge Geheimnisse zu bieten. Deren Erkundung sollte man aber nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Martha Is Dead" strapaziert die Nerven gehörig. Geister, Wahnvorstellungen, Übernatürliches? Die Grenzen verschwimmen da manchmal etwas.
Achtung, nichts für schwache Nerven
Aber auch auf grafischen Horror muss man sich einstellen. Selbst bei Kritikern mit Horrorerfahrung stießen die Gewaltdarstellungen teils an die Grenze des Ertragbaren. Sony ging das zu weit, sodass einige Szenen in der Playstation-Version modifiziert oder ganz gestrichen wurden. Laut den Entwicklern solle das jedoch keinen Einfluss auf die Spielerfahrung haben.
Ein Spiel für Minderjährige oder auch erwachsene Gelegenheitsspieler ist die Charakterstudie "Martha Is Dead" wahrlich nicht. Doch wer sich den Nervenkitzel des teils übertriebenen Horrors geben will, findet hier wohl ein Spiel wie kaum ein anderes.
"Martha Is Dead" ist für PC, PlayStation und Xbox erhältlich und kostet rund 30 Euro.