Nach Sturm aufs Kapitol Lieblingsnetzwerk von Trump-Fans ist abgestellt
Nachdem Trump-Anhänger das Kapitol gestürmt hatten, sperrte Twitter den Noch-Präsidenten von seiner Plattform aus. Nun wurde der Twitter-Alternative Parler der Garaus gemacht.
Nach Google und Apple hat nun auch Amazon das soziale Netzwerk Parler von seinen Diensten ausgeschlossen. Amazon hatte am Sonntag angekündigt, dem Nachrichtendienst ab Sonntag 23.59 Uhr (Pacific Standard Time/07.59 GMT) nicht mehr als Webhost zur Verfügung zu stehen. Kurz nach Ablauf der Frist waren die Website und die App nicht mehr aufrufbar.
Auch der CEO von Parler, John Matze, hatte auf Parler davor gewarnt und angekündigt, dass die Plattform "länger außer Betrieb sein wird als erwartet":
Google und Apple hatten das Herunterladen der bei Anhängern des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump beliebten Blog-App bereits blockiert. Die Unternehmen führten an, dass die Plattform keine ausreichenden Regelungen zum Schutz vor gefährlichen Inhalten biete. Apple verwies auf Beiträge von Nutzern, die einen bewaffneten Protest in Washington planten.
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Parler wird von Trump-Anhängern genutzt
Parler ist ein soziales Netzwerk, zu dem viele Trump-Anhänger gewechselt sind, nachdem sie von Diensten wie Twitter ausgeschlossen wurden. Twitter hatte am Freitag Trumps privaten Account dauerhaft gesperrt. Drei Tage nach dem Sturm aufs Kapitol durch Trump-Anhänger begründete der Kurznachrichtendienst den Schritt damit, dass Trumps jüngste Tweets das Risiko einer weiteren Anstiftung zu Gewalt erkennen ließen.
Aufgebrachte Trump-Befürworter hatten am Mittwoch das Kapitol, den Sitz des amerikanischen Parlaments, erstürmt. Fünf Menschen – darunter ein Polizist – starben im Zusammenhang mit den Ausschreitungen, die weltweit für Entsetzen sorgten.
Trump hatte zuvor Tausende seiner Anhänger über seine Social-Media-Kanäle aufgefordert, zum Kapitol zu marschieren, wo die Wahl seines Rivalen Joe Biden gerade offiziell bestätigt werden sollte.
- Nachrichtenagentur Reuters